Panorama

Auto-Attacke bei ParisFahrer stand unter Medikamenteneinfluss

15.08.2017, 10:09 Uhr
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Die Polizei sperrte nach der Tat die Straße nach Sept-Sorts. (Foto: AP)

Eine Terrortat schließen die Ermittler bisher aus. Doch der Fahrer eines Autos soll absichtlich bei Paris in eine Pizzeria gefahren sein. Sein Motiv ist bisher unklar. Nach Angaben der Ermittler stand er während der Tat offenbar unter starkem Medikamenteneinfluss.

Nach der Auto-Attacke auf eine Pizzeria östlich von Paris suchen die Ermittler nach dem Motiv des mutmaßlichen Angreifers. Der 31-Jährige sei Franzose und bei der Tat nicht bewaffnet gewesen, berichteten französische Medien unter Berufung auf Ermittler.

Der Täter hat gegenüber der Polizei eingeräumt, dass er vor der Tat "eine große Menge an Medikamenten" eingenommen habe. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen vorsätzlicher Tötung mit Waffe ein. Es sei kein Zweifel daran möglich, dass der Mann sich absichtlich dazu entschieden habe, sagte der stellvertretende Staatsanwalt von Meaux, Eric De Valroger.

Ein Terrorhintergrund ist laut Ermittlern bisher nicht zu erkennen. Der Mann habe ausgesagt, vor kurzem einen Suizidversuch gemacht zu haben, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet, im Sender Franceinfo. Dies sei eine Spur, der die Ermittler nachgingen.

Der mutmaßliche Angreifer hatte am Montagabend sein Auto in dem Ort Sept-Sorts etwa 60 Kilometer östlich von Paris in eine Pizzeria gesteuert. Dabei wurde ein zwölfjähriges Mädchen getötet, 13 weitere Menschen erlitten teilweise schwere Verletzungen. Ein dreijähriger Junge schwebte am Montagabend in Lebensgefahr. Die Polizei nahm den Fahrer fest. Staatspräsident Emmanuel Macron teilte mit, er denke an die Opfer und deren Angehörige.

Der Vorfall trifft das Land in einer sehr angespannten Sicherheitslage: Erst vor einer knappen Woche hatte ein Mann sein Auto in eine Gruppe von Soldaten gesteuert, die im Pariser Vorort Levallois-Perret bei einer Anti-Terror-Patrouille unterwegs waren. Sechs Armeeangehörige wurden dabei verletzt. In diesem Fall hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. In Frankreich gilt weiter ein terrorbedingter Ausnahmezustand.

Quelle: mli/dpa

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