Panorama

Unglück in Sierra Leone Fast 100 Tote bei Tanklaster-Explosion

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Als ein Tanklaster in einen Unfall in Freetown verwickelt ist, eilen Augenzeugen herbei, um Treibstoff aus dem zerborstenen Fahrzeug aufzufangen. Dann passiert die Katastrophe: Der Laster fängt Feuer, eine Explosion fordert zahlreiche Menschenleben. Sierra Leone steht unter Schock.

Bei einer verheerenden Explosion in Sierra Leone sind mindestens 97 Menschen ums Leben gekommen. Der Vizepräsident des westafrikanischen Landes, Mohamed Juledh Jalloh, sprach nach einem Besuch am Unglücksort in der Hauptstadt Freetown zudem von mehr als 90 Verletzten. Der lokale Fernsehsender AYV sprach von 400 Opfern.

Augenzeugen zufolge ging das Unglück am Freitagabend von einem Tanklaster aus, der nach einem Unfall in einer Tankstelle Feuer fing. Unter den Opfern seien zahlreiche Menschen, die offenbar Treibstoff auffangen wollten, der aus dem geborstenen Laster ausgetreten sei, erklärte Freetowns Bürgermeisterin Yvonne Aki-Sawyerr. Mehrere verkohlte Leichen wurden den Angaben zufolge in Autos und auf den umliegenden Straßen gefunden.

Das volle Ausmaß des Schadens sei noch nicht klar. "Wir haben so viele Opfer, verbrannte Leichen", sagte der Leiter der Nationalen Katastrophenschutzbehörde, Brima Bureh Sesay. "Es ist ein schrecklicher, schrecklicher Unfall." Hunderte Menschen versammelten sich am Unglücksort, viele von ihnen suchten während der noch laufenden Rettungsarbeiten nach vermissten Verwandten.

"Ich bin zutiefst bestürzt über die tragischen Brände und den schrecklichen Verlust von Menschenleben", schrieb Präsident Julius Maada Bio auf Twitter. "Mein tiefes Mitgefühl gilt den Familien, die geliebte Menschen verloren haben, und denen, die verstümmelt wurden." Er sagte den Betroffenen Unterstützung der Regierung zu.

Präsident Bio, der am Freitag an der UN-Klimakonferenz in Glasgow teilgenommen hatte, werde in Kürze in Freetown erwartet, sagte ein Regierungssprecher. Aufgrund des "tragischen Unfalls" habe der Präsident eine geplante Reise zu einem Treffen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas in Ghana abgesagt.

Im westafrikanischen Sierra Leone leben 7,5 Millionen Menschen. Die ehemalige britische Kolonie ist trotz ihres diamantenreichen Bodens eines der ärmsten Länder der Welt.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP/rts/dpa

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