Schaulustige pilgern zu Kadaver Finnwal landet an US-Strand und stirbt im Sand
20.11.2024, 21:50 Uhr Artikel anhören
Das Meereslebewesen verirrte sich wohl, als Hochwasser herrschte.
(Foto: picture alliance/dpa/Anchorage Daily News/AP)
Ein Finnwal ist in den USA an einer Küste angelandet und gestorben. Meeresbiologen und Einheimische sind überrascht. Während die Experten das Tier am Strand untersuchen und Proben entnehmen, schauen Hunderte zu. Jetzt soll das Schauspiel ein Ende haben.
Ein 14 Meter langer Finnwal wurde im US-Bundesstaat Alaska an einen Strand gespült. Das Tier verendete dort bereits am Wochenende. Doch noch immer pilgern Menschen in Scharen zu dem toten Meeressäuger, berichte die Zeitung "Anchorage Daily News". Der Wal soll laut Meeresbiologen von der Wetter- und Ozeanografiebehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ein etwa ein bis drei Jahre altes Weibchen sein.
Am Samstagabend wurde das Tier am Tony Knowles Coastal Trail entdeckt. Finnwale kommen in der Regel nicht so nah an die Küste bei Anchorage. Doch in den vergangenen Wochen soll es eine Flut gegeben haben, die das Tier möglicherweise in die Nähe des Festlands getrieben haben könnte, erklärte Mandy Keogh, Koordinatorin für gestrandete Meeressäuger bei NOAA. Dort verirrte es sich wohl und strandete schließlich. Es sei zwar nicht der erste Walfund in der Region, jedoch eine Seltenheit.
Seit Sonntag sind die Experten vor Ort und nahmen Proben von dem Jungtier, um mehr über die Hintergründe des Vorfalls zu erfahren. "Wir haben etwas Urin und Herzgewebe und zusätzliche Blut- und Bartenproben", sagte NOAA-Biologin Barbara Mahoney der Zeitung. Sie hätte Probleme gehabt, das Meereslebewesen aufzuschneiden, da es äußerlich sehr hart war und im Inneren weich. Doch dies ließe darauf schließen, dass der Tod noch nicht allzu lange zurückliege. Bis die Ergebnisse der Untersuchungen feststehen, wird viel Zeit vergehen. Laut Mahoney könnte möglicherweise erst in einem Jahr feststehen, woran der Wal gestorben ist. Andere Tests seien schneller ausgewertet, würden jedoch keinen Aufschluss über die Todesursache oder den genauen Zeitpunkt geben.

Die Menschen in Alaska liefen in Strömen zu dem toten Tier.
(Foto: picture alliance/dpa/Anchorage Daily News/AP)
Mahoney berichtete von Hunderten Schaulustigen, die zu dem angespülten Wal kamen. "Das Interesse der Öffentlichkeit war groß. Die Leute stellten uns Fragen", sagte sie. "Es kommt selten vor, dass man nur 15 Minuten laufen muss, um etwas zu sehen, das fast 15 Meter lang ist." Während die Experten Teile des Tiers entfernten, dürften die interessierten Menschen in Alaska dies nicht. Finnwale sind vom Aussterben bedroht. Man dürfe die bis zu 26 Meter langen und maximal 70 Tonnen schweren Tiere nur anschauen oder streicheln, erklärte sie.
Wenn die Wissenschaftler ihre Arbeit im Laufe des heutigen Dienstags abgeschlossen haben, wollen sie die zwischenzeitlich geschaffene Verankerung am Finnwal lösen. Dann soll der Kadaver wieder zurück ins Wasser treiben. "Was es tut oder nicht tut - wir wissen es nicht."
Quelle: ntv.de, mpa