"Humanes Töten" wird belohnt Floridas Python-Jäger sind wieder unterwegs
09.08.2024, 15:54 Uhr Artikel anhören
In diesem Jahr haben sich 600 Menschen bei der zehntägigen "Florida Python Challenge" angemeldet.
(Foto: AP)
Florida ruft jedes Jahr zur Jagd auf Dunkle Tigerpythons auf, um die invasive Schlangenart zurückzudrängen. Den Teilnehmern winken hohe Geldpreise. Laut der Wildtierbehörde geht es aber nicht nur darum, möglichst viele Tiere zu fangen.
Im US-Bundesstaat Florida hat die alljährliche Jagd auf den invasiven Dunklen Tigerpython begonnen. Bei der zehntägigen Florida Python Challenge geht es aber keineswegs nur darum, möglichst viele der Schlangen zu fangen und sich einen der Preise im Gesamtwert von 30.000 US-Dollar zu sichern, wie Sarah Funck von der Wildtierbehörde des Staates betonte. Die Jagd solle das Bewusstsein für Probleme mit invasiven Arten in Florida fördern und die Öffentlichkeit einbeziehen.
"Sie sind in weiten Teilen Südfloridas eine etablierte invasive Art", sagte Funck über die Dunklen Tigerpythons. Menschen sollten darüber informiert werden, dass eine nicht-einheimische Spezies, die in den Staat eingeschleppt und freigelassen werde, sehr schädlich für die Umwelt sein könne. Die Jagd wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen und machte immer wieder Schlagzeilen, weil Preise vergeben werden und auch Prominente sich beteiligen.
In diesem Jahr sind mehr als 600 Teilnehmer angemeldet, darunter zwei aus Kanada und mehr als 100 aus anderen US-Staaten. Die Jäger suchen nun in ausgewiesenen Gebieten nach den Schlangen. Ziel ist es, so viele Pythons wie möglich auf humane Weise zu töten. Die Preise werden in drei Gruppen vergeben: an professionelle Jäger, die für den Staat arbeiten, an Jäger, die im Militär aktiv sind oder waren, und an Neulinge, also alle, die nicht als Pythonjäger im staatlichen Auftrag unterwegs sind.
In jeder Gruppe gehen 2500 US-Dollar an die Person oder das Team, das die meisten Tiere erlegt, 1500 US-Dollar an den Zweitplatzierten und 1000 US-Dollar an den, der den längsten Python erlegt. Der Hauptpreis für die meisten getöteten Tiere über alle Gruppen hinweg beläuft sich auf 10.000 US-Dollar. Jeder Teilnehmer, jede Gruppe kann nur einen Preis gewinnen. Im vergangenen Jahr wurden bei der Challenge 209 Pythons gefangen. Den Hauptpreis sicherte sich Paul Hobbs, der 20 Schlangen fing. Zudem töteten die Wildtierbehörde von Florida und ihre Auftragnehmer rund 2200 Pythons.
Teilnehmer müssen Schulung absolvieren
Amy Siewe, die sich Pythonjägerin nennt, gewann im vergangenen Jahr einen Preis für den Fang eines 327 cm langen Dunklen Tigerpython. In diesem Jahr kann sie wegen einer Knieoperation nicht teilnehmen, aber sie sagt, dass sie ohnehin kein Fan des Wettbewerbs sei. Siewe jagte die invasiven Pythons früher im Auftrag der Behörden. Die ursprüngliche Absicht des Wettbewerbs habe darin bestanden, das Bewusstsein für das Problem zu schärfen, sagt sie. Jetzt komme eine große Zahl von Jägern zusammen, die möglicherweise die Pythons verscheuchten und Schlangen töteten, die keiner invasiven Art angehörten, wie Kornnattern oder Braune Schwimmnattern.
Funck von der Wildtierbehörde erklärt, die Teilnehmer müssten eine Online-Schulung absolvieren, die Informationen darüber enthalte, wie man den Dunklen Tigerpython von anderen Schlangen unterscheide. Optional werde ein persönliches Training angeboten, um die Tiere zu identifizieren. "Das ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit: Wir versuchen zu vermitteln, wie man diese Pythons identifiziert und wie man sie sicher und auf humane Weise einfängt", sagte Funck.
Quelle: ntv.de, lar/AP