Panorama

Körperverletzungen in Kliniken Gewaltdelikte in Krankenhäusern massiv gestiegen

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In der Silvesternacht griffen drei Männer einen Arzt in einer Lichtenberger Rettungsstelle an und schlugen ihn zu Boden.

In der Silvesternacht griffen drei Männer einen Arzt in einer Lichtenberger Rettungsstelle an und schlugen ihn zu Boden.

Krankenhäuser, geschaffen, um Menschen zu verarzten, entwickeln sich zu immer gefährlicheren Arbeitsplätzen. Einer Umfrage zufolge dokumentieren die Länderpolizeien einen Anstieg von Gewalttaten von bis zu 67 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren.

In deutschen Krankenhäusern kommt es immer häufiger zu Gewaltdelikten wie Körperverletzung und Raub. Bundesweit stieg die Zahl sogenannter Rohheitsdelikte in medizinischen Einrichtungen zwischen 2019 und 2022 um 20 Prozent auf 6894 Taten, wie eine vom "Spiegel" veröffentlichte Umfrage bei allen 16 Landeskriminalämtern ergab.

In Berlin liegen bereits Zahlen für 2023 vor. Im vergangenen Jahr stiegen die Gewalttaten in den Krankenhäusern der Hauptstadt um 51 Prozent. Das Saarland verzeichnete einen Zuwachs um 67 Prozent, Bremen um 55 Prozent. In Niedersachsen stieg die Zahl um 46 Prozent auf 559 Taten, in Sachsen-Anhalt um 31 Prozent auf 406 Fälle. In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, stieg die Zahl der Gewalttaten in medizinischen Einrichtungen um 29 Prozent auf 1571 Delikte.

Statistik nicht vollständig

In fast allen der 13 Bundesländer, die seit 2019 Zahlen zu Rohheitsdelikten in Krankenhäusern erheben, ist die Tendenz steigend. Eine Ausnahme bildet nur Bayern. Dort sank die Zahl solcher Straftaten zwischen 2019 und 2022 um elf Prozent. Allerdings, weil Bayern 2019 überdurchschnittlich viele gewaltsame Übergriffe in Krankenhäusern verzeichnete.

Allerdings erheben nicht alle Bundesländer die Zahlen laut "Spiegel" einheitlich, und der Tatort wurde nicht immer erfasst. Unklar ist auch, wer Opfer der Straftaten war. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen weisen Gewalttaten in Krankenhäusern erst seit 2020 gesondert aus und wurden deshalb nicht berücksichtigt.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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