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Gebäude fast zerstört Haus des "Kannibalen von Rotenburg" abgebrannt

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Das Haus in Rotenburg an der Fulda stand seit Jahren leer. 

Das Haus in Rotenburg an der Fulda stand seit Jahren leer. 

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Als "Kannibale von Rotenburg" geht Armin Meiwes, der seit 2002 im Gefängnis sitzt, in die Geschichte ein. Nun ist sein ehemaliges Haus, in dem er damals sein Opfer vor laufender Kamera tötete und verspeiste, in Flammen aufgegangen.

Es ist ein Gebäude von fragwürdiger Berühmtheit: Das Haus des als "Kannibalen von Rotenburg" bekannt gewordenen Armin Meiwes hat in der Nacht gebrannt. Durch die Flammen seien Teile des Fachwerkhauses eingestürzt, teilte die Polizei mit. Die Beamten bestätigen, dass es sich um das Haus von Meiwes handelte.

Am Montagmorgen liefen nach Polizeiangaben noch Nachlöscharbeiten, immer wieder wurden Glutnester gefunden. Das Feuer war aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen. Das Haus in Rotenburg an der Fulda (Kreis Hersfeld-Rotenburg) steht seit Jahren leer.

Der ehemalige Bewohner des Hauses sitzt wegen Mordes und Störung der Totenruhe in Haft. Der Computertechniker hatte im Jahr 2001 einen Berliner Ingenieur vor laufender Kamera getötet, zerlegt und Teile der Leiche aufgegessen. Das Fleisch bewahrte er im Gefrierschrank auf und verspeiste später einiges davon.

"Meiwes zeigt keine Tatverarbeitung"

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Da sich das willige Opfer freiwillig in die Hände des von Kannibalismus-Fantasien getriebenen Täters begeben hatte, stufte das Landgericht die grauenvolle Tat bei dem ersten Prozess lediglich als Totschlag ein. Aus Sicht der Bundesanwaltschaft hätten die Kasseler Richter aber auf Mord aus niedrigen Beweggründen erkennen müssen. Erst später hob der Bundesgerichtshof das Urteil nach Revision der Staatsanwaltschaft auf und verhängte die Höchststrafe.

Verhaftet worden war Meiwes im Dezember 2002. Im Kasseler Gefängnis hatte er in der Bibliothek eine neue Beschäftigung gefunden. Aus Sicht von Experten ist der Kannibale von Rotenburg immer noch eine Gefahr für die Allgemeinheit. Ein Ermittler erzählte vor mehreren Jahren der "Bild"-Zeitung: "Armin Meiwes zeigt in der Haft keinerlei Art von Tatverarbeitung. Er hat eine besondere Geltungsbedürftigkeit, zeigt keinerlei Schuldbewusstsein. Und er fühlt sich in seiner Position bestätigt, nichts Falsches getan zu haben." Ob er offiziell noch Eigentümer des Hauses ist, konnte die Polizei nicht sagen.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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