Riesen-Hagelkörner gehen nieder Heftige Unwetter verursachen Chaos in Bayern
05.06.2025, 09:52 Uhr Artikel anhören
Umgeknickte Bäume, vollgelaufene Keller, abgedeckte Bäume: Heftige Gewitter ziehen über den Süden Deutschlands. Besonders betroffen sind das nördliche Oberbayern, Niederbayern, die Oberpfalz und Schwaben.
Teile Bayerns sind am Mittwoch von schweren Unwettern getroffen worden. Wegen der zum Teil heftigen Gewitter rückten Polizei und Feuerwehr zu rund 200 Einsätzen aus. Nach Angaben der Polizeipräsidien waren die Kräfte dabei vor allem wegen umgeknickter Bäume und vollgelaufener Keller im Einsatz. Betroffen waren demnach das nördliche Oberbayern, Niederbayern, die Oberpfalz und Schwaben.
In Langquaid im niederbayerischen Landkreis Kelheim wurden laut dem Deutschen Wetterdienst DWD Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde gemessen. Am stärksten regnete es den vorläufigen Daten zufolge in Zwiesel im niederbayerischen Landkreis Regen und in Regensburg in der Oberpfalz mit jeweils etwa 26 Litern pro Quadratmeter. In der oberbayerischen Gemeinde Schöngeising fielen zudem die laut den vorläufigen Daten größten Hagelkörner: Dort ging Hagel mit Durchmessern von etwa sieben Zentimetern nieder.
Auch Baden-Württemberg litt unter den Unwettern. In Ulm wurden in der Nacht die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt, sodass sie nicht mehr bewohnbar sind. Verletzte gab es nicht. Der Schwerpunkt des Unwetters habe im Stadtbereich Ulm und im Alb-Donau-Kreis gelegen, teilte die Polizei mit.
"Dort kam es zu Starkregen, orkanartigen Windböen und Hagel. Im Ortsteil Ulm-Donaustetten kam es zu einer Vielzahl an Beschädigungen von geparkten Fahrzeugen, Gebäuden und Gartenanlagen. Diese wurden durch herunterfallende Dachziegel oder Bäume beschädigt." Dort sei ein gesamtes Schleppdach durch Windböen vom Dach gerissen worden. "Die Schäden werden allein im Bereich Donaustetten auf 500.000 Euro geschätzt", sagte ein Polizeisprecher.
Das Unwetter hatte auch Konsequenzen für das Nations-League-Halbfinale in München. Nach einem kurzen, heftigen Hagelschauer verzögerte sich der Beginn des Spiels. Auch ein Passagierflugzeug mit 185 Menschen an Bord geriet wegen der Gewitter über Bayern in schwere Turbulenzen. Mehrere Menschen wurden verletzt, die Maschine machte eine sogenannte Sicherheitslandung auf dem Flughafen Memmingen. Drei der insgesamt neun Verletzten mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Meteorologen hatten für Mittwoch vor teils schweren Gewittern in weiten Teilen Bayerns gewarnt: mit extrem großen Hagelkörnern mit Durchmessern von über acht Zentimetern sowie Orkanböen über 120 Kilometern pro Stunde und unwetterartigem Regen von 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP