Deutlich mehr Infektionen Inzidenz klettert weiter
04.01.2022, 05:38 Uhr
Vor Weihnachten war das Virus auf dem Rückzug, jetzt steigen die Zahlen wieder.
(Foto: dpa)
Seit dem 30. Dezember steigt die Zahl der Corona-Infektionen wieder - und das obwohl derzeit in vielen Ländern die Schulen noch geschlossen sind und weniger getestet wird. Die Zahl der Neuinfektionen liegt heute rund 30 Prozent höher als letzte Woche.
Am sechsten Tag in Folge steigt die Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt den Wert am Dienstagmorgen mit 239,9 an. Am Vortag hatte er bei 232,4 gelegen, vor einer Woche bei 215,6.
30.561 Neuinfektionen haben die Gesundheitsämter dem RKI gemeldet, fast ein Drittel mehr als am vergangenen Dienstag. Damals wurden 21.080 neue Fälle gezählt. Die Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten, das RKI geht davon aus, dass die Daten derzeit nicht zuverlässig sind. Wegen der Feiertage hätten sich weniger Menschen testen lassen und nicht alle Gesundheitsämter Daten weitergeleitet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte kürzlich gesagt, dass die realistische Inzidenz wohl zwei- bis dreimal höher liegt als derzeit vom RKI erfasst.
356 weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Vor einer Woche waren es 372 Todesfälle. Insgesamt zählt Deutschland nun offiziell 112.579 Corona-Tote. Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen, lag laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Montag bundesweit bei 3,07 und damit etwas niedriger als letzte Woche.
Seit Beginn der Pandemie haben sich 7.238.408 Menschen nachweislich infiziert, 6.531.900 gelten als genesen. Auch hier dürfte die Dunkelziffer höher liegen, weil nicht alle Infektionen bekannt und gemeldet werden.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Sinkende Inzidenzwerte an Weihnachten und Neujahr spiegeln nicht unbedingt das tatsächliche Infektionsgeschehen wider. Während der Feiertage werden aus verschiedenen Gründen weniger Ansteckungen erfasst. Einerseits gehen generell weniger Menschen zum Arzt, nur wenige Praxen haben überhaupt geöffnet, in Schulen und Kitas wird während der Ferien nicht getestet. Andererseits wird auch in Laboren und Gesundheitsämtern teils nur eingeschränkt gearbeitet. Die Folge: Die Zahl der gemeldeten Fälle geht zurück, die Dunkelziffer steigt, der Blick auf die Corona-Lage wird vorübergehend unscharf.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, ino/AFP