Panorama

Explosionen im GrenzgebietIsrael beschießt syrische Stellungen

25.07.2020, 02:37 Uhr
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Israel verstärkt seine Truppen im Norden des Landes. (Foto: imago images/Xinhua)

Die Spannungen an der Grenze zwischen Syrien und Israel nehmen wieder zu. Am Freitag fliegen zunächst Mörsergranaten in Richtung der israelisch besetzten Golanhöhen. Der Gegenschlag lässt nicht lange auf sich warten.

Israelische Kampfhubschrauber haben nach Darstellung syrischer Staatsmedien am Freitagabend Angriffe auf den Golanhöhen geflogen. Dabei seien syrische Armeestellungen rund um die Ortschaft Quneitra angegriffen und zwei Soldaten verletzt worden, meldete das Staatsfernsehen.

Auch das israelische Militär (IDF) bestätigte die Kampfhandlungen, allerdings ohne Zeit- und Ortsangabe. Nach israelischer Darstellung sei zunächst von syrischer Seite geschossen worden. "Daraufhin haben unsere Flieger militärische Ziele der Streitkräfte Syriens im Süden Syriens angegriffen", heißt es in einem IDF-Tweet. Gleichzeitig warnte das israelische Militär: "Wir halten das Regime Syriens für verantwortlich und werden auf jeden Verstoß gegen Israels Souveränität antworten."

Die israelische Armee hatte schon zuvor von Explosionen auf der syrischen Seite des Grenzgebiets zu Israel berichtet. Dabei seien ein ziviles Gebäude und ein Fahrzeug beschädigt worden. Schäden soll es in dem Ort Madschdal Schams auf den Golanhöhen gegeben haben. Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurde die Umgebung von Quneitra von einer Serie schwerer Explosionen erschüttert. Die syrische Luftabwehr habe mehrere "feindliche" Ziele angegriffen. Über eventuelle Opfer lagen den Menschenrechtlern keine Erkenntnisse vor.

Die israelische Armee hatte am Donnerstag eine Verstärkung ihrer Truppen im Norden des Landes angekündigt. Weitere Infanteristen sollen dem sogenannten Nord-Kommando zugewiesen werden. Israelischen Medien zufolge handelte es sich dabei um eine Reaktion auf einen Bericht des zur libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gehörenden TV-Senders Manar. Demnach wurde bei einem Raketenangriff Israels in Syrien ein ranghohes Hisbollah-Mitglied getötet. Nun werden Vergeltungsaktionen befürchtet.

Die Hisbollah verfügt im Libanon unter anderem über einen politischen Flügel, der an der dortigen Regierung beteiligt ist. Ihr militärischer Arm wendet sich gegen den Nachbarn Israel und ist im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen im Einsatz.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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