Panorama

22 Jahre nach DiebstahlKlimts "Bildnis einer Frau" in Verlies entdeckt

11.12.2019, 12:27 Uhr
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Das "Bildnis einer Frau" wurde 1997 während Renovierungsarbeiten gestohlen. (Foto: Wikipedia / File Upload Bot)

Eigentlich sollten die zwei Arbeiter die Galerie "Ricci Oddi" in Piacenza nur von Efeu befreien. Doch dann entdecken sie das "Bildnis einer Frau" von Gustav Klimt, seit 22 Jahren eines der meistgesuchten Gemälde der Welt. Nicht nur der Fund ist spektakulär, sondern auch der Ort.

Es ist eines der meistgesuchten Gemälde der Welt: das "Bildnis einer Frau" von Gustav Klimt. Jetzt ist es wieder aufgetaucht - und zwar an genau dem Ort, an dem es vor 22 Jahren gestohlen worden war. Als Arbeiter die Außenwand der Galerie "Ricci Oddi" in der norditalienischen Stadt Piacenza von Efeu befreien wollten, stießen sie auf eine zugewucherte Kellerluke. In dem kleinen Raum dahinter entdeckten sie eine schwarze Tüte, in der das Gemälde steckte.

Das Bild befinde sich in einem guten Zustand, Stempel und Siegel seien intakt, erklärt Massimo Ferrari, der Direktor der Galerie für moderne Kunst. Die Polizei beschlagnahmte den Fund und brachte ihn an einen geheimen Ort. Dort wird aktuell die Echtheit des Gemäldes überprüft. In der Vergangenheit waren immer wieder Fälschungen aufgetaucht. Doch laut der lokalen Zeitung "Libertà" deuten erste Indizien darauf hin, dass es sich dieses Mal tatsächlich um das Original handelt.

Das Kunstwerk war 1997 aus der Galerie gestohlen worden, als die Alarmanlage wegen Renovierungsarbeiten nicht aktiviert war. Massimo Ferrari, der Direktor der Galerie, vermutet, dass die Diebe das Bild in dem Kellerraum versteckten, um es einige Tage später abzuholen. Doch der Medienrummel nach dem Raub und die Polizeipräsenz vor Ort dürften ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Hinzu kommt: Wegen seiner Bekanntheit wäre das Bild kaum zu verkaufen gewesen.

Klimt (1862 - 1918) ist bekannt für seine Frauenporträts. Vor allem die Damen des Wiener Großbürgertums saßen dem österreichischen Jugendstilmaler Modell. Er selbst erklärte: "Das Weib ist mein Hauptwerk". Das nun wiederentdeckte Bild ist Teil einer ganzen Serie von Frauenporträts, die Klimt in seinen letzten Lebensjahren zwischen 1916 und 1918 angefertigt hat.

Quelle: kse

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