Panorama

Sechs Patienten ausgeraubt Bayrische Krankenschwester wegen Mordes angeklagt

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Die Krankenschwester bestreite bisweilen jegliche Vorwürfe, hieß es.

Die Krankenschwester bestreite bisweilen jegliche Vorwürfe, hieß es.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Eine 77-Jährige klagt über plötzliche Bewusstlosigkeit und fehlende Wertsachen, nachdem eine Krankenschwester in Regensburg sie versorgt hat. Die Klinik erhebt schwere Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft klagt die Krankenschwester des Mordes und des Versuchs in fünf Fällen an.

Eine Krankenschwester soll in Regensburg insgesamt sechs Patientinnen und Patienten ein starkes Beruhigungsmittel gespritzt haben, um sie bewusstlos zu machen und auszurauben. Eine Patientin starb. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, Anklage wegen Mordes, fünffachen versuchten Mordes, Raubs und gefährlicher Körperverletzung gegen die 36 Jahre alte Krankenschwester erhoben zu haben.

Zunächst habe die Klinik die Frau angezeigt, woraufhin Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen hatten. Bereits seit Ende Februar sitze die Verdächtige in Untersuchungshaft.

Ausgangspunkt sei insbesondere ein Vorfall von Mitte Februar gewesen. Eine 77 Jahre alte Patientin habe geschildert, dass die Krankenschwester ihren Zugang gespült habe, woraufhin sie in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen sei. Nach dem Aufwachen am nächsten Morgen habe sie bemerkt, dass ihre Ringe im Gesamtwert von etwa 500 Euro fehlten. Bei der Auswertung einer Blutprobe der Patientin sei das Beruhigungsmittel Midazolam nachgewiesen worden, das für das Pflegepersonal frei zugänglich gewesen sei.

Betäubt und beklaut

In fünf weiteren Fällen seien Patienten bewusstlos geworden, während die Krankenschwester Dienst hatte, ihre Infusionsflaschen wechselte oder Zugänge spülte. In drei Fällen hätten die Betroffenen später gemerkt, dass Wertgegenstände fehlten. Eine 65 Jahre alte Patientin habe einen Atemstillstand erlitten und sei gestorben, nachdem ihr die Krankenschwester mutmaßlich das Beruhigungsmittel verabreicht hatte.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten vor, die Taten heimtückisch und aus Habgier begangen zu haben. Die Krankenschwester bestreite bisweilen jegliche Vorwürfe, hieß es. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet nun das Landgericht Regensburg.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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