Panorama

Aus Angst vor Coronavirus Kreuzfahrtschiff darf in Asien nicht anlegen

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Schon von mehreren Ländern abgewiesen: Das Kreuzfahrtschiff "Westerdam".

(Foto: picture alliance/dpa)

In Thailand sind bisher 33 Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. Die Angst vor weiteren Fällen ist groß: Ein Kreuzfahrtschiff darf nicht anlegen, obwohl es an Bord keine Erkrankten gibt. Es ist bereits das dritte Land, in dem das Schiff ein Andocken verwehrt wird.

Aus Sorge vor dem Coronavirus kann in Asien ein aus Hongkong kommendes Kreuzfahrtschiff nicht andocken - obwohl keine Fälle an Bord bekannt sind. Thailands Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul erklärte bei Facebook, er habe untersagen lassen, dass das Schiff festmacht. Zuvor hatten dies schon Taiwan und Japan verweigert, wie die Reederei Holland America Line schilderte.

Ursprünglich wollte das Schiff rund 120 Kilometer südöstlich von Bangkok anlegen. Thailands Regierungschef Prayut Chan-o-cha versicherte, der "Westerdam" würden bei Bedarf Treibstoff, Wasser und Lebensmittel gebracht. An Bord sind nach Angaben der Reederei rund 1500 Gäste und 800 Besatzungsmitglieder. In Thailand sind bislang 33 Fälle des neuartigen Virus bekannt, das eine Lungenkrankheit auslösen kann.

Die Reederei schrieb vor einigen Tagen auf ihrer Homepage, die Gäste seien in Sicherheit. Es werde für sie gut gesorgt. Das Schiff sei nicht in Quarantäne und es gebe keinen Grund anzunehmen, dass es Fälle des Coronavirus an Bord gebe. Auf der Homepage schilderte die Reederei auch eine Reihe von medizinischen Vorsorgemaßnahmen, die getroffen würden.

Im japanischen Yokohama steht das Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" unter Quarantäne. Dort waren zuletzt mehr als 130 Infektionen nachgewiesen worden. Japanische Behörden holten am Dienstag 65 jüngst erkrankte Passagiere und Besatzungsmitglieder von dem Schiff.

Derweil sind zwei aus Wuhan evakuierte Japaner an dem neuartigen Coronavirus erkrankt, obwohl ihre Tests zuvor negativ ausgefallen waren. Wie das japanische Gesundheitsministerium mitteilte, wurde einer von ihnen sogar zwei Mal getestet, ohne dass das Virus entdeckt wurde. Beide Männer waren Ende Januar aus Wuhan, dem Epizentrum des Ausbruchs, ausgeflogen worden. In Japan sind damit insgesamt 28 Menschen an dem Virus erkrankt.

Infektion nachgewiesen - zwölf Tage nach zweitem Test

Den Angaben zufolge wurde bei einem von ihnen zwölf Tage nach dem zweiten Test nun doch die Atemwegserkrankung nachgewiesen. Seit seiner Rückkehr nach Japan am 29. Januar wurde er in einem Hotelzimmer unter Quarantäne gestellt. Der zweite Mann war laut Gesundheitsministerium am 30. Januar zurückgekehrt und zunächst ebenfalls negativ getestet worden. Ein zweiter Test am Montag habe dann das Virus nachgewiesen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO beträgt die Inkubationszeit des neuartigen Coronavirus rund 14 Tage.

Seit Ausbruch der Epidemie in China holte die japanische Regierung bereits Hunderte seiner Staatsbürger aus der Stadt Wuhan, dem Ausgangsort der Viruserkrankung. Ein fünfter Rückholflug soll in dieser Woche organisiert werden. Laut Behörden sollen die Passagiere des ersten Flugs vom 29. Januar zudem noch in dieser Woche nach einem erneuten Test aus der Quarantäne entlassen werden.

In China sind inzwischen mehr als 1000 Menschen an der Infektion mit dem Coronavirus gestorben, mehr als 42.000 weitere sind infiziert.

Quelle: ntv.de, ibu/dpa/AFP

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