Panorama

Berührende Kampagne"Lily" zeigt das Leid der Flüchtlinge

13.05.2016, 11:36 Uhr
lily
Das Video erzählt die Geschichte der 11-jährigen Lily, der dieselben Dinge widerfahren wie einem Mädchen im Kriegsgebiet. (Foto: Savethechildren/youtube)

Jeden Tag eine Sekunde im Leben eines kleinen britischen Mädchens: "Save the Children" zeigt das Leid von Flüchtlingskindern anhand der kleinen "Lily". Die Botschaft: Nur weil es nicht hier passiert, heißt das nicht, dass es nicht passiert!

Was würde passieren, wenn in Großbritannien Krieg ausbräche? Dieser Frage ging "Save the Children" vor mehr als zwei Jahren nach. Das Video über die kleine "Lily" ging um die Welt: "Lilys" Leben geriet völlig aus den Fugen, nachdem in ihrer Heimat ein Krieg ausgebrochen war. Aus dem glücklichen Mädchen wurde innerhalb kurzer Zeit ein verängstigtes Kind.

Nun hat die britische Hilfsorganisation ein Nachfolgevideo gedreht. Der neue Film beginnt dort, wo der erste Teil aufgehört hat. Er zeigt, wie Lily hinüber auf das europäische Festland flieht. Wie schon im ersten Video wurde auch dieses Mal der Schauplatz des Krieges nach Großbritannien verlegt. Die Botschaft: Nur weil es nicht hier passiert, heißt das nicht, dass es nicht passiert!

Wie bereits im ersten Teil zeigt der knapp zwei Minuten lange Spot "einen Tag pro Sekunde" im Leben der jetzt 11 Jahre alten Lily. Der Film veranschaulicht auf bedrückende Weise, welchen Gefahren Kinder auf der Flucht ausgesetzt sind. Zu Fuß und in einem Bus ist Lily mit ihrer Mutter und ihrem kleineren Bruder unterwegs. Der Familienvater ist verschwunden, wahrscheinlich tot. Zunächst kommt die Familie in ein Flüchtlingslager, doch sie müssen immer wieder fliehen.

Das Gummiboot kentert, Mama weg

Zusammen mit Mutter und Bruder wagt Lily schließlich die Überfahrt übers Meer. Doch das alte Gummiboot kentert, die Kinder werden an Land gespült, während die Mutter auf See verschollen ist. Anschließend schlagen sich die beiden Kinder alleine durch. Zunächst im Bus, dann zu Fuß - immer in Gefahr. Am Ende des Videos kommt "Lily" in einem Flüchtlingslager an. Ihr Blick in die Kamera verrät ihr inneres Leid.

Dieses Schicksal spielt sich auf diese oder ähnliche Weise tausendfach ab, so die Botschaft. Dabei haben sich die Macher einzelne Flüchtlingsschicksale aufgegriffen und sie im Video verarbeitet. An das Schicksal des ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi wird ebenso erinnert wie an das jenes Flüchtlings, dem eine ungarische Kamerafrau ein Bein stellte.

2015 war das Jahr der traurigen Höhepunkte: 60 Millionen Menschen waren auf der Flucht, die Hälfte davon Kinder. Noch nie zuvor haben so viele Menschen bei der Suche nach Sicherheit und Schutz ihr Leben verloren. Weit über 3500 Menschen sind im vergangenen Jahr ertrunken, seit September 2015 sind im Durchschnitt zwei Kinder pro Tag auf dem Meer ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de, dsi

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