Panorama

Nach Mord von 20-JährigerMann kehrt an Tatort zurück und erschießt Reporter und Kind

23.02.2023, 11:05 Uhr
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Waffengewalt gehört in den USA zur traurigen Normalität. (Foto: imago images/ZUMA Wire)

In den USA spielen sich im Bundesstaat Florida erschütternde Szenen ab. Nach dem Tod einer 20-Jährigen kehrt ihr mutmaßlicher Mörder zum Tatort zurück und schießt auf weitere Menschen. Dabei sterben ein Journalist und ein neun Jahre altes Mädchen.

Der mutmaßliche Mörder einer Frau im US-Bundesstaat Florida ist Stunden später an den Tatort zurückgekehrt und hat einen Fernsehreporter und ein Kind erschossen. Wie die Polizei von Orange County am Mittwochabend mitteilte, war in einem Vorort der Stadt Orlando am Vormittag zunächst eine 20-Jährige ermordet worden. Am Nachmittag sei dann ein TV-Reporterteam beschossen worden, das vom Tatort über den Mord berichtete. Der Reporter starb, sein Kameramann wurde verletzt.

Anschließend sei der Schütze in ein nahegelegenes Wohnhaus eingedrungen, wo er ein neun Jahre altes Mädchen erschoss und dessen Mutter durch Schüsse verletzte. Sie und der verletzte Kameramann befinden sich laut einem Bericht der "New York Times" in einem kritischen Zustand.

Die 20-jährige Frau war eine Bekannte des Schützen, sagte Sheriff John Mina. Das Motiv für den Mord sei jedoch noch unklar. Auch gebe es keine offensichtliche Verbindung zwischen dem Täter und den vier anderen Personen, auf die er geschossen hatte.

Weißes Haus entsetzt über Gewalt gegen Journalisten

Es sei laut Polizei auch unklar, ob der Schütze wusste, dass der Reporter und der Kameramann im Fahrzeug Journalisten waren, sagte Sheriff Mina und fügte hinzu, dass das Fahrzeug "für mich nicht wirklich wie ein Nachrichtenfahrzeug aussieht". Sie arbeiteten für das Nachrichtenportal Spectrum News.

Der mutmaßliche Täter, ein 19-Jähriger, wurde festgenommen. Laut Sheriff Mina ist der junge Mann wegen schwerer Körperverletzung, Waffenbesitzes, Diebstahls und Einbruchs bereits mehrfach vorbestraft.

Das Weiße Haus reagierte mit einer Stellungnahme auf die Nachricht, dass Journalisten unter den Opfern der jüngsten Welle von Waffengewalt seien. "Unsere Herzen gehen an die Familie des heute getöteten Journalisten und den verletzten Kollegen in Orange County, Florida, sowie an das gesamte Team von Spectrum News", sagte Karine Jean-Pierre, die Pressesprecherin des Weißen Hauses, auf Twitter.

Der National Press Club sagte in einer Erklärung, er sei "entsetzt", von der Schießerei zu erfahren. "Dies ist eine weitere tragische Erinnerung daran, dass Journalismus ein gefährliches Geschäft ist, und dass Kriminelle und diejenigen, die Gegenstand der Berichterstattung sind, gegenüber Reportern, die ihre Arbeit tun, gewalttätig werden können", sagte die Organisation. "Wir fordern alle Reporter vor Ort auf, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um sicher zu arbeiten."

Quelle: ntv.de, vmi/AFP

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