Panorama

Weg vom Berliner LandeskonzernMediziner-Team wechselt kollektiv die Klinik

17.02.2020, 20:20 Uhr
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Das Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg verliert laut einem Bericht auf einen Schlag gut drei Dutzend Fachkräfte. (Foto: imago/Schöning)

Immer wieder berichten Beschäftigte von angespannten Situationen im Gesundheitssektor. Zu wenig Personal und schlechte Bezahlung zählen dabei zu den Hauptkritikpunkten. In Berlin ziehen nun knapp 40 Beschäftigte einer Klinik die Reißleine - und wechseln gemeinsam zur Konkurrenz.

Offenbar wegen aus ihrer Sicht zu schlechten Arbeitsbedingungen haben gut drei Dutzend Mitarbeiter des Fachbereichs für Infektiologie am Berliner Auguste-Viktoria-Klinikum hingeschmissen und wechseln kollektiv ins St.-Joseph-Krankenhaus in Tempelhof. Das berichtet der RBB unter Berufung auf eine Sprecherin des St.-Joseph-Krankenhauses. Die Klinik, in der die 11 Ärzte und 27 Pflegekräfte bislang arbeiteten, gehört zur landeseigenen Krankenhausgesellschaft Vivantes.

Künftig sollen die 38 Beschäftigten am St.-Joseph-Krankenhaus eine Abteilung für Infektiologie aufbauen. Dort sollen sie dann vor allem HIV-Patienten behandeln, aber auch Patienten mit beispielsweise multiresistenten Keimen. Den Aufbau der neuen Abteilung mit einem spezialisierten Team nannte die Sprecherin eine "große Bereicherung", wie der Sender weiter berichtet. Wie es weiter hieß, können sie laut einer der wechselnden Fachkräfte künftig mit einem besseren Betreuungsschlüssel für die Patienten arbeiten.

Nach Angaben des Senders wollte sich Vivantes nicht zu Personalangelegenheiten äußern. Die Klinik für Infektiologie "stelle sich neu auf", hieß es lediglich. Am Vivantes-Klinikum hat aber auch der Chefarzt der Infektiologie das Ruhestandsalter erreicht. Der Fachbereich dort will sich neu strukturieren. Laut "Tagesspiegel" ist Vivantes mit neun Krankenhäusern und 17 Heimen der größte kommunale Klinikkonzern Deutschlands.

Quelle: jwu

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