Platzt Prämie für Pflegekräfte?Mehr als 4700 Corona-Tote in Deutschland

Die Zahl der verstorbenen Corona-Patienten in Deutschland steigt auf mehr als 4700. Während in Hamburg neue Obduktionsergebnisse präsentiert werden, steht die Corona-Prämie für Altenpflegekräfte laut einem Medienbericht auf der Kippe.
Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland ist nach Berechnungen von ntv.de auf 144.759 gestiegen. Demnach sind bis zum Abend 4.738 Infizierte gestorben, 53.906 sind aktuell mit dem Virus infiziert. 86.115 Personen gelten mittlerweile als genesen. Das sind 1609 bestätigte Infektionen und 223 Todesfälle mehr im Vergleich zum Vortag.
Obduktionen bei 65 gestorbenen Corona-Patienten durch den Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel haben mittlerweile ergeben, dass alle Vorerkrankungen hatten. 61 von ihnen seien an, die übrigen vier mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf einen Bericht des Institutsleiters. Demnach litten die Verstorbenen vor allem an Bluthochdruck, Herzinfarkten, Arteriosklerose oder Herzschwäche. In 46 Fällen hätten zudem Vorerkrankungen der Lunge vorgelegen, 28 hätten andere Organschäden oder transplantierte Organe gehabt.
Die Hamburger Gesundheitsbehörde hatte am 16. April gemeldet, dass nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin bis dahin 65 Menschen in der Hansestadt an Covid-19 gestorben seien. Bis zum heutigen Dienstag stieg diese Zahl auf 87.
Krankenkassen wollen Prämie nicht finanzieren
Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte anfangs empfohlen, wegen der Ansteckungsgefahr eine innere Leichenschau und andere Maßnahmen, bei denen winzige Tröpfchen produziert werden, zu vermeiden. RKI-Präsident Lothar Wieler hatte dann aber schon Anfang April betont, dass angesichts von Wissenslücken über die neue Erkrankung Obduktionen sehr wichtig seien.
Unterdessen droht die geplante Corona-Sonderprämie von 1500 Euro für Altenpflegekräfte laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" zu scheitern. Grund sei die ungeklärte Finanzierung. Gegen die bisher erwartete Finanzierung durch die beitragsfinanzierte Pflegeversicherung habe sich in den Krankenkassen massiver Widerstand formiert. "Es kann nicht sein, dass allein die Beitragszahler hierfür aufkommen müssen", zitiert das Blatt die Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassen-Verbands VDEK, Ulrike Elsner.
Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, sagte der Zeitung: "Die symbolische Anerkennung für systemrelevante Berufsgruppen, die jetzt in Corona-Krise verstärkt gefordert sind, muss deshalb vom Bund oder von den Ländern kommen, etwa über zweckgebundene Zuschüsse für die Soziale Pflegeversicherung."