Panorama

Studie an 3000 Bürgern vorgelegt Mehrere Millionen Infizierte in New York?

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo betont, dass es sich nur um vorläufige Ergebnisse handelt.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo betont, dass es sich nur um vorläufige Ergebnisse handelt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Laut einer Studie hat womöglich bereits jeder fünfte New Yorker Corona-Antikörper. Bei der Untersuchung lassen sich 3000 Supermarktkunden auf das Virus testen. Damit hätten sich bereits 1,7 Millionen Menschen allein in New York City angesteckt. Die Studie hat jedoch ihre Tücken.

Die Zahl der Corona-Infizierten in New York ist offenbar viel höher als bisher angenommen: In der US-Metropole infizierte sich einer Untersuchung zufolge womöglich schon jeder fünfte Bewohner mit dem neuartigen Virus. Bei einer großangelegten Studie wurden bei 21 Prozent der New Yorker Antikörper gegen den Erreger nachgewiesen, wie Gouverneur Andrew Cuomo am Donnerstag sagte. Im gesamten Bundesstaat New York waren es knapp 14 Prozent.

Das würde bedeuten, dass sich in dem Bundesstaat in den vergangenen Monaten rund 2,6 Millionen Menschen angesteckt haben - zehnmal mehr als die Zahl der positiv ausgefallenen Corona-Tests. Allein in New York City wären es 1,7 Millionen Menschen. "Es ist entscheidend für jeden Bundesstaat, erst einmal genau zu wissen, wie hoch die Infektionsrate ist", sagte Cuomo mit Blick auf die Diskussionen um eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen.

Für die Untersuchung wurden 3000 in dem Bundesstaat zufällig ausgewählte Supermarktkunden auf Antikörper untersucht. Gouverneur Cuomo betonte, dass es sich zunächst nur um vorläufige Ergebnisse handele. Außerdem beeinflusst die Auswahl der Testpersonen das Ergebnis. So wurden keine Menschen getestet, die ihr Haus nicht verlassen.

Bei erster offizieller Infektion bereits 11.000 Fälle in New York?

Antikörper zeigen, dass jemand mit dem Coronavirus infiziert war - und könnten für den Träger eine zumindest vorübergehende Immunität bedeuten. Die Frage, wie viele Menschen eine Infektion bereits hinter sich haben, ist entscheidend für eine langsame Rückkehr zur Normalität. Dabei werde es Unterschiede geben müssen, kündigte Cuomo an: "Man wird in einer Region mit einer Infektionsrate von 21 Prozent nicht genauso vorgehen wie in einer Region mit 3,5 Prozent."

In den USA sorgte am Donnerstag zudem eine weitere Studie, die von einem weitaus früheren Beginn der Pandemie in New York City ausgeht, für Aufsehen. Demnach könnte es allein in New York City bereits knapp 11.000 Fälle gegeben haben, als am ersten März die erste offizielle Infektion bestätigt wurde - und insgesamt 28.000 in fünf US-Großstädten, die zu dieser Zeit offiziell 23 Fälle gemeldet hatten.

New York ist das Epizentrum der Coronavirus-Krise in den USA. Die Lage hatte sich zuletzt nach wochenlangen Ausgangssperren wieder etwas entspannt. Die Zahl der Todesopfer nach einer Infektion mit dem Coronavirus lag in dem US-Bundesstaat am Donnerstag mit 438 den vierten Tag in Folge unter der Marke von 500. "Diese Zahl sinkt weiter - aber nicht so schnell, wie wir das gerne sehen würden", sagte Cuomo. Die Zahl der neu Infizierten liege nun schon seit Tagen bei rund 1300. "Das ist stabil, aber das ist nicht so toll, wir würden gerne sehen, dass sich das weiter reduziert."

In dem Bundesstaat mit der gleichnamigen Großstadt starben offiziellen Angaben zufolge bereits rund 20.000 Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19. Das sind mehr als 40 Prozent aller Todesfälle in den USA.

Quelle: ntv.de, jru/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen