Nach Tod von Gönnerin aus USA Millionenregen für Kölner Zoo setzt ein
04.01.2023, 20:24 Uhr
Der Zoologische Garten in Köln ungefähr zur Zeit der Kindheit von Elizabeth Reichert.
(Foto: picture alliance / arkivi)
Es ist eine gute Nachricht für den Kölner Zoo: Aus dem Erbe einer US-Bürgerin, die gebürtige Kölnerin ist, wird der Zoologische Garten über Jahre beträchtliche Geldsummen erhalten. Dabei hatten die Frau und ihr jüdischer Mann während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland Schreckliches erlebt.
Der Kölner Zoo hat einen seltenen Geldsegen erhalten: Die 96 Jahre alte US-Bürgerin Elizabeth Reichert, die im vergangenen Jahr starb, hinterließ dem Zoo rund 26 Millionen Dollar (gut 24,5 Millionen Euro), wie der Zoo in der Domstadt mitteilte. Reichert und ihr 1998 gestorbener Ehemann hätten den Zoo aus Dankbarkeit gegenüber der Stadt Köln und wegen ihrer Liebe zu Tieren bedacht.
Demnach wurde das Geld in eine Stiftung eingebracht. Aus dieser erhalte der Zoo nun jährliche Ausschüttungen. Die erste Zahlung von 700.000 Dollar sei bereits eingegangen. Künftige Auszahlungen könnten teilweise sogar höher ausfallen - und zwar bis zu umgerechnet 1,5 Millionen Euro.
"Mit den Dividenden sichern wir dem Zoo bedeutende zusätzliche Einnahmen", erklärte Zoovorstand Christopher Landsberg. Auf Twitter teilt der Zoo ein Bild von ihm mit Reichert zu Lebzeiten. Mit der Gründung der Stiftung sei zudem sichergestellt, dass der Zoo über einen "sehr langen Zeitraum" und für "viele kommende Generationen" von diesem Erbe profitieren könne, hieß es weiter.
Die Spenderin Elizabeth Reichert ist laut Mitteilung gebürtige Kölnerin. Zusammen mit ihrem jüdischen Mann Arnulf Reichert sei sie nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert. Den Krieg in Deutschland überlebten beide demnach durch Kölner Helfer, die Arnulf Reichert Verstecke geboten hätten.
Das Ehepaar baute später in den USA einen eigenen Zoogroßhandel auf. Mitte Februar 2022 sei Elizabeth Reichert gestorben. Sie habe den Wunsch gehabt, dass das vererbte Geld ausschließlich in die Weiterentwicklung der Tierhaltung des Zoos fließen solle.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP