Große Schäden in der Region Mindestens 16 Tote bei heftigen Stürmen in den USA
06.04.2025, 13:58 Uhr Artikel anhören
Land unter in Hopkinsville, Kentucky. Die Gemeinde hat den Notstand ausgerufen.
(Foto: Getty Images via AFP)
Die Unwetter im Mittleren Westen und Süden der USA hinterlassen eine Schneise der Verwüstung. Die Opferzahlen steigen weiter. Unter den Toten sind auch Kinder. Ein neunjähriger Junge wird auf dem Schulweg von den Wassermassen mitgerissen. Ein fünfjähriges Kind stirbt Zuhause.
Bei heftigen Stürmen im Zentrum und Osten der USA sind nach Behördenangaben mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Der US-Wetterdienst warnte vor Überschwemmungen in den kommenden Tagen. In manchen Gegenden bestehe zudem weiterhin Tornadogefahr. In den US-Bundesstaaten Arkansas und Tennessee waren nach Angaben der Website "poweroutage.us" 100.000 Kunden ohne Strom.
In den vergangenen Tagen hatten mehrere heftige Stürme, die sich von Arkansas bis Ohio erstreckten, Gebäude beschädigt, Straßen überflutet und Dutzende Tornados verursacht. Am härtesten getroffen wurde der US-Bundesstaat Tennessee. Dort starben laut Behörden zehn Menschen. Zwei Menschen kamen zudem in Kentucky ums Leben, zwei in Missouri, sowie jeweils ein Mensch in Indiana und Arkansas. Im US-Fernsehen war am Wochenende von den stellenweise heftigsten Niederschlägen seit Jahrzehnten die Rede.
In Kentucky wurde laut der örtlichen Polizei ein neunjähriger Junge morgens auf dem Weg zum Schulbus von den reißenden Fluten mitgerissen. Er konnte nur noch tot geborgen werden. In Arkansas kam ein fünfjähriges Kind in seinem Zuhause ums Leben. Die Katastrophenschutzbehörde bestätigte zwar den Zusammenhang des Todesfalls mit der Unwetterlage, nannte aber keine weiteren Details. Laut ABC News ging in dem Bundesstaat binnen weniger Tage so viel Regen nieder wie sonst innerhalb von drei Monaten.
Wassermassen lassen Eisenbahnbrücke einstürzen
In manchen Gebieten der Unwetterzone standen ganze Stadtviertel und Landstriche unter Wasser. Häuser und Autos versanken bis zur Dachkante oder wurden komplett fortgespült. Im Norden von Arkansas brachten die kraftvollen Fluten eine kleine Eisenbahnbrücke zum Einsturz, als ein Güterzug darüber fuhr. Mehrere Waggons entgleisten und kippten ins Wasser.
Heftige Sturmböen deckten zudem Häuser ab und ließen Lagerhallen einstürzen. Aus mehreren Gegenden wurden Tornados gemeldet. Der Nationale Wetterdienst wies in seinen Tornado-Warnungen auf akute Lebensgefahr hin und rief Anwohner dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Außerdem warnten Meteorologen, dass die Pegelstände von Flüssen in den kommenden Tagen weiter steigen und die Wassermassen auch bislang verschonte Gebiete überfluten könnten.
Erst im März hatten schwere Unwetter im Mittleren Westen und Süden der USA rund 40 Menschen das Leben gekostet. Laut der Klimabeobachtungsbehörde NOAA erlebten die USA im vergangenen Jahr mit fast 1800 Tornados das zweitschlimmste Tornado-Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nimmt die Zahl und die Intensität von extremen Wetterereignissen durch den menschengemachten Klimawandel zu.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP