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Besondere Gefahr für Kinder Mpox-Virus breitet sich alarmierend schnell in Afrika aus

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Kinder unter 15 machten in diesem Jahr 56 Prozent aller Mpox-Fälle und 79 Prozent aller Todesfälle aus.

Kinder unter 15 machten in diesem Jahr 56 Prozent aller Mpox-Fälle und 79 Prozent aller Todesfälle aus.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Bereits jetzt erfassen die Gesundheitsbehörden deutlich mehr Mpox-Fälle als im gesamten letzten Jahr. Eine besondere Gefahr stellt das Virus für Kinder unter 15 Jahren dar. Mit ungutem Gefühlt schaut die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen speziell auf die Situation in der Demokratischen Republik Kongo.

Das Mpox-Virus breitet sich nach Angaben der Behörden in mehreren afrikanischen Staaten weiterhin mit großer Geschwindigkeit aus. Wie aus neuen Daten der Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union (CDC) hervorgeht, wurden nur in der vergangenen Woche 1200 mutmaßliche oder bestätigte Ansteckungen mit drei unterschiedlichen Mpox-Unterarten festgestellt, darunter der besorgniserregende Strang 1b.

Seit Jahresbeginn wurden demnach in Afrika 18.737 Fälle registriert. Das sind bereits deutlich mehr als die 14.383 Fälle des Jahres 2023. Laut CDC wurden inzwischen Mpox-Fälle aus insgesamt zwölf Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union (AU) gemeldet. Bislang sind 541 Todesopfer bekannt.

Die medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) ist demnach besorgt über die Geschwindigkeit, mit der sich die Krankheit insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo ausbreitet. "Sorge bereitet uns neben der jüngsten Mutation auch die Tatsache, dass die Krankheit in den Geflüchtetencamps rund um Goma aufgetreten ist, wo Menschen auf engstem Raum leben und sich die Krankheit rasant ausbreiten könnte", sagt Jasmin Behrends, Expertin für globale Gesundheit der Organisation in Deutschland. Ärzte ohne Grenze hat demnach bereits vor zwei Monaten die Arbeit mit Notfallteams im Ostkongo intensiviert.

Vielfach Kinder betroffen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief wegen neuer Mpox-Ausbrüche in Afrika und dem Auftreten der womöglich gefährlicheren Variante 1b am Mittwoch die höchste Alarmstufe aus. Damit sollen Behörden in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit gebracht werden. Die jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannte Krankheit kann von Tieren, bei engem Kontakt aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, etwa beim Sex. Zu den Symptomen gehören Pocken-artige Pusteln auf der Haut, Fieber und Gliederschmerzen.

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"Ohne einen verbesserten Zugang zu Impfstoffen werden Tausende Menschen keinen Schutz vor einer Infektion erhalten können, darunter auch Kinder unter 15 Jahren", sagte Justin Eyong, epidemiologischer Koordinator von Ärzte ohne Grenzen in der Demokratischen Republik Kongo. Dabei sei diese Altersgruppe besonders stark von Mpox betroffen: Kinder unter 15 machten in diesem Jahr 56 Prozent aller Mpox-Fälle und 79 Prozent aller Todesfälle aus.

Am Donnerstag meldete als erstes europäisches Land Schweden einen Infektionsfall mit der Virusvariante 1b. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Reiserückkehrer aus dem von dem Mpox-Ausbruch betroffenen Teil Afrikas.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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