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Mord an Neugeborenem? Mutter von Airport-Baby nach 18 Jahren verhaftet

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Versteckt im Mülleimer einer Flughafentoilette: "Baby Skylar" wurde nicht älter als ein Tag.

Versteckt im Mülleimer einer Flughafentoilette: "Baby Skylar" wurde nicht älter als ein Tag.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Vor fast zwei Jahrzehnten macht das Flughafenpersonal in Phoenix einen grausamen Fund: Im Mülleimer einer Damentoilette liegt der Leichnam eines Neugeborenen. Die Polizei ermittelt, findet jedoch keine Verdächtigen. Erst 18 Jahre später führt eine spezielle DNA-Technologie zur Mutter des Babys.

Am 10. Oktober 2005 findet ein Hausmeister auf der Damentoilette am Flughafen des US-Bundesstaats Arizona ein lebloses Neugeborenes. Das Baby liegt in einem Mülleimer, ist in Zeitungen und ein Handtuch eingewickelt und nicht älter als ein Tag, berichten Behörden damals.

Schnell beginnen die Ermittlungen. Einem Gerichtsmediziner zufolge soll das Baby, welches später als "Baby Skylar" bekannt wurde, durch Ersticken getötet worden sein. Doch es gibt kaum Hinweise, einziger Anhaltspunkt ist zunächst die Plastik-Tüte, in der der Leichnam steckte. Darauf prangt das Logo des Marriott-Hotels. Zahlreiche Untersuchungen in der Umgebung des Hotels führen jedoch ins Leere, der Fall wird zum "cold case".

DNA-Spuren führen zu Mutter

Fast zwei Jahrzehnte nach dem Fund des toten Mädchens, können die Ermittler nun einen überraschenden Erfolg vermelden: Auf einer Pressekonferenz verkünden die Behörden, die Mutter des toten Mädchens gefunden zu haben. Wie die "New York Times" berichtet, handelt es sich bei der Verdächtigen um die 51-jährige Annie Anderson aus Washington. Sie habe die Tat gestanden und befinde sich derzeit in Gewahrsam.

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Polizeiangaben zufolge ist der Durchbruch in dem Fall insbesondere den Fortschritten in der DNA-Technologie zu verdanken. Im Jahr 2019 habe sich die Polizei von Phoenix mit dem FBI zusammengetan, um mithilfe genetischer Genanalogie die Untersuchungen in dem Fall fortzusetzen. Bei der Pressekonferenz erklärte Special Agent Dan Horan, dass in dem Verfahren vorhandene DNA-Spuren unbekannter Personen genutzt wurden, um auf Grundlage öffentlicher Gen-Datenbanken Familienmitglieder ausfindig zu machen.

Auf diese Weise sei es den Behörden gelungen, einen Verwandten von "Skylar" zu finden, welcher sich seinerseits zur Abgabe einer weiteren DNA-Probe bereit erklärte. Diese Spur führte die Ermittler 2022 nach Washington und letztlich zum Wohnsitz von Annie Anderson. Sie soll wegen Mordes angeklagt werden.

Quelle: ntv.de, lno

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