Panorama

Nordmazedonien betrauert 59 Tote Nach Disko-Feuer 15 Menschen festgenommen

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Trauer nach dem Konzert in der nordmazedonischen Kleinstadt Kocani.

Trauer nach dem Konzert in der nordmazedonischen Kleinstadt Kocani.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Ein nordmazedonischer Kleinstadtclub wird für 59 Menschen zur Todesfalle. Eine beliebte Band zieht mehr als 500 Fans an, die Räume sind dafür nicht ausgelegt. Die Behörden nehmen am Tag nach dem Feuer 15 Menschen fest, auch die Organisatoren des Konzerts.

Nach dem verheerenden Brand in einer Diskothek in Nordmazedonien mit 59 Todesopfern sind 15 Menschen festgenommen worden. Innenminister Panche Toshkovski sagte am Abend, eine vorläufige Überprüfung habe ergeben, dass der Club in der Kleinstadt Kocani keine Betriebsgenehmigung gehabt habe. Offiziell seien die Räume für 250 Menschen ausgelegt, zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nacht hätten sich dort aber mindestens doppelt so viele Menschen aufgehalten.

"Wir haben Grund zu der Annahme, dass es in diesem Fall um Bestechung und Korruption geht", sagte der Minister, ohne Details zu nennen. Die Verdächtigen sollten nun vernommen werden. Unter den mehr als 20 Verdächtigen sind dem Innenminister zufolge zwei Musiker, einer der Clubeigentümer, der Chef der Betreibergesellschaft sowie Mitglieder des Sicherheitsdienstes. Andere Verdächtige lägen im Krankenhaus oder seien tot. Unter den Festgenommenen sind laut dem Innenminister auch Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums.

Brandauslöser wohl Pyrotechnik auf der Bühne

Der Brand in der Diskothek "Club Pulse" brach den Behörden zufolge gegen 2.30 Uhr am Morgen während eines Konzerts der in dem südosteuropäischen Land beliebten Hip-Hoper DNK aus. Auslöser war wahrscheinlich Pyrotechnik auf der Bühne, die die Deckenverkleidung in Brand setzte. 59 Menschen kamen ums Leben, 155 wurden verletzt. Unter den Opfern waren viele junge Menschen. Manche der Verletzten waren erst 16 Jahre alt, wie die Behörden mitteilten.

Präsidentin Gordana Siljanovska-Davkova besuchte Verletzte in einem Krankenhaus. Vor dem Klinikgebäude in der Hauptstadt Skopje sprach die Präsidentin mit Eltern von Verletzten. "Es ist schrecklich … kaum zu glauben, wie das passieren konnte", sagte Siljanovska-Davkova mit stockender Stimme. "Wir müssen diesen jungen Menschen Mut machen, weiterzumachen."

Ministerpräsident Hristijan Mickoski schrieb in den sozialen Medien von einem schweren und sehr traurigen Tag für das Land. "Der Verlust so vieler junger Menschenleben ist unwiederbringlich, und der Schmerz der Familien, Angehörigen und Freunde ist unermesslich."

Quelle: ntv.de, mau/AP

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