Panorama

Fels erschwert BohrungNeue Probleme bei Suche nach Kind in Schacht

19.01.2019, 10:57 Uhr
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Die Retter wollen einen zunächst 80 Meter tiefen Schacht graben, um nach dem Kind zu suchen. (Foto: imago/ZUMA Press)

Die mit großem Aufwand betriebene Rettungsaktion des in einen Schacht gefallenen Jungen in Spanien gestaltet sich weiter schwierig. Neue Probleme verzögern die Arbeit an einem Bergungstunnel - doch die Helfer geben die Hoffnung nicht auf.

Erneuter Rückschlag bei der Suche nach einem in ein Bohrloch gefallenen kleinen Jungen in Spanien: Bei den Vorbereitungen für die Bohrung eines zweiten, vertikalen Schachts gebe es Komplikationen, sagte der Ingenieur Angel García Vidal am Freitagabend. Sein Team sei auf einen "massiven Felsblock" aus Schiefer gestoßen, wodurch sich die Arbeit weiter verzögere.

Vidal zufolge sollte in der Nacht zum Samstag mit den Bohrarbeiten begonnen werden, dafür stünden Helfer, Maschinen und zwei Bohrgeräte bereit. Unter "günstigen Bedingungen" könnten die Bohrarbeiten in 15 Stunden abgeschlossen werden. "Sie können zuversichtlich sein, wir werden Julen erreichen", sagte der Ingenieur. Man habe sich zum Ziel gesetzt, den Kleinen "vor Montag" zu finden.

Vom zweijährigen Julen gibt es seit vergangenen Sonntag kein Lebenszeichen. Der Kleine soll bei einem Ausflug mit seiner Familie in das Loch gefallen sein, das einen Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern hat. Bei Kameraaufnahmen wurde in dem Schacht in einer Tiefe von knapp 75 Metern eine Tüte mit Süßigkeiten entdeckt, die Julen bei sich hatte. Allerdings verhinderte lose Erde, mit der Kamera tiefer vorzudringen.

Bodenradar im Einsatz

Mit einer 75 Tonnen schweren Bohrmaschine will man einen Bergungstunnel bauen, der senkrecht zum Unglücksschacht verlaufen soll. In einer ersten Etappe wollen die Retter rund 80 Meter tief graben. Anschließend sollen erfahrene Minenarbeiter unten eine erste Verbindung zum Schacht herstellen, um zunächst in dieser Tiefe erneut mit einer Roboter-Kamera nach dem Kind zu suchen. Auch ein Bodenradar aus Schweden wird eingesetzt.

Sorgen bereitet den rund 100 Helfern am Hügel Cerro de la Corona in Totalán rund 15 Kilometer nordöstlich von Málaga auch, dass Regen angekündigt ist, der die Rettungsarbeiten zusätzlich behindern würde. Daher wurden am Freitag bereits Gräben zur Drainage gezogen. Am Samstagvormittag fielen am Unglücksort erste Tropfen.

Quelle: kst/AFP/dpa

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