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7800 Tonnen im Heilbuttnetz Norwegischer Fischer fängt amerikanisches Atom-U-Boot

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In den Fanggründen des Malangsfjords ist derzeit Heilbuttsaison.

In den Fanggründen des Malangsfjords ist derzeit Heilbuttsaison.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Der 22-jährige Fischer Harald Engen will gerade eine Ladung Heilbutt in den Hafen bringen, als er einen Anruf von der norwegischen Küstenwache erhält. Ihm ist ein ungewöhnlicher Fang ins Netz gegangen: Ein US-amerikanisches Atom-U-Boot hat sich in seiner Ausrüstung verheddert.

Ein norwegischer Fischer hat mit seinem Fischkutter versehentlich ein US-amerikanisches Atom-U-Boot "gefangen". Wie norwegische Medien berichten, sei der 22-jährige Harald Engen bereits am Montag an dem sogenannten "Netz auf U-Boot"-Zwischenfall beteiligt gewesen. Das Malheur hat sich demnach im Europäischen Nordmeer auf Höhe der norwegischen Stadt Tromsö ereignet.

Den Berichten zufolge befand sich Engen mit seinem Boot auf dem Heimweg, um eine Ladung Heilbutt abzuliefern, als die Nachricht kam, dass ein U-Boot sein Fangnetz mitgerissen habe. "Wir hatten die Netze gerade geleert und wieder ausgelegt und waren auf dem Weg zur Fischfarm auf Sommarøy, als uns die Küstenwache anrief", erklärt Engen. Diese klärte ihn demnach auf, dass sich der U-Boot-Propeller in dem Netz verfangen hatte und es zwei Seemeilen (3,7 Kilometer) aufs Meer hinausgezogen wurde.

Die US-Marine hat den Vorfall laut den norwegischen Berichten bestätigt. Die 7800 Tonnen schwere USS "Virginia" war demnach auf Kurzbesuch im Hafen von Tromsø. Weitere Einzelheiten über den Aufenthalt wurden nicht mitgeteilt. Das Atom-U-Boot wurde beim Verlassen des Hafens von der norwegischen Küstenwache eskortiert. Diese half demzufolge dabei, den Propeller von dem Heilbuttnetz zu befreien.

"Eine gute Geschichte"

Engen zufolge kostet ihn der Verlust des Fischernetzes zwischen 40.000 und 50.000 Norwegische Kronen, umgerechnet 3400 bis 4300 Euro. "Es ist weg, wir werden es wahrscheinlich nie wiederfinden, aber es gibt keinen Grund, sich darüber aufzuregen", sagt der 22-jährige Fischer in norwegischen Berichten. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass ihm der Schaden erstattet wird: "Die Netze sind gemeldet worden. Die Küstenwache hat gesagt, dass sie sich mit uns in Verbindung setzen wird, damit wir sie ersetzen lassen können."

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Der junge Fischer nimmt den Vorfall deswegen mit Humor. "Ich bin mir sicher, dass es am Wochenende in der Kneipe auf Sommarøya eine gute Geschichte zu erzählen gibt", sagt er. "Ich habe von anderen Schiffen gehört, die über Netze gefahren sind und mitgerissen haben. Aber dass es sich um ein Atom-U-Boot handelt, habe ich noch nie gehört."

In den Fanggründen des Malangsfjords ist im Herbst Heilbuttsaison. Mit einer Körperlänge von bis zu drei Metern und einem Gewicht von bis zu 400 Kilogramm sind sie die größte Art der Plattfische. Er kommt im Nordatlantik vor und ist ein beliebter Speisefisch.

Quelle: ntv.de, chr

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