Panorama

Nach Tropensturm "Batsirai"Opferzahl in Madagaskar steigt auf 120

11.02.2022, 18:01 Uhr
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Die Zyklon-Saison kann noch bis März oder April andauern. (Foto: picture alliance/dpa/AP)

Nachdem zunächst sechs Opfer verzeichnet werden, korrigiert die Katastrophenschutzbehörde die Anzahl der Toten in Madagaskar weiter nach oben. Insgesamt 120 Menschen seien bei dem verheerenden Unwetter gestorben. Anfang Januar hatte Zyklon "Ana" bereits dutzende Leben gefordert.

Rund eine Woche nach dem Tropensturm "Batsirai" ist das ganze Ausmaß der Schäden auf der Insel Madagaskar noch immer nicht absehbar. Die nationale Katastrophenschutzbehörde BNGRC in der Hauptstadt Antananarivo bezifferte die Zahl der Toten am Abend mit mittlerweile 120 Opfern. Die meisten davon waren mit 87 Toten im besonders betroffenen Distrikt Ikongo zu beklagen. Dieser Teil der vor Afrikas Ostküste gelegenen Insel war tagelang von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem Erdrutsche Straßen blockiert hatten. Mindestens 55.000 Menschen wurde vorübergehend obdachlos.

Die mit einem Team vor Ort tätige Welthungerhilfe geht davon aus, dass es noch bis zu fünf Tage dauern könnte, bis alle betroffenen Dörfer erreicht werden können. Einige Gemeinden seien noch vom Wasser eingeschlossen. In den besonders betroffenen Gebieten würden bisher erzielte Fortschritte bei der Hunger- und Armutsbekämpfung zunichte gemacht, da viele Äcker und ganze Reisanbauflächen von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen wurden.

"Batsirai" hatte die Insel in der Nacht zum vergangenen Sonntag mit starken Niederschlägen heimgesucht, die Überflutungen und Schlammlawinen auslösten. Tausende Häuser stehen unter Wasser oder wurden komplett zerstört. Aus Deutschland, Frankreich und anderen Staaten sind mittlerweile Rettungskräfte in Madagaskar vor Ort. Der Süden Afrikas befindet sich derzeit in der Zyklon-Saison, die bis März oder April Regen und schwere Stürme mit sich bringen kann.

Erst zwei Wochen zuvor hatte Tropensturm "Ana" in den Staaten Madagaskar, Mosambik, Malawi, Simbabwe und Sambia schwere Schäden angerichtet, unter denen die Bevölkerung noch immer leidet. Insgesamt 131.000 Bewohner waren von dem Unwetter betroffen, mindestens 58 Menschen kamen ums Leben.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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