Panorama

Medikament lindert Erkrankung Pfizer teilt Patent für Corona-Pille mit armen Ländern

Das Medikament von Pfizer soll bald für den US-Markt zugelassen werden.

Das Medikament von Pfizer soll bald für den US-Markt zugelassen werden.

(Foto: imago images/Sven Simon)

Eine Antivirus-Pille von Pfizer soll die Wahrscheinlichkeit einer ernsthaften Covid-19-Erkrankung um 89 Prozent senken. Weil davon auch ärmere Länder profitieren sollen, gibt der Pharmakonzern sein Patent weiter. Allerdings sind einige Schwellenländer von der Regelung ausgeschlossen.

Der Pharmakonzern Pfizer hat angekündigt, das Patent für seine Anti-Covid-19-Pille zu teilen, damit das Medikament in 95 ärmeren Ländern günstig hergestellt und verkauft werden kann. Dafür werde das Unternehmen das Patent an den Medicines Patent Pool (MPP), einer von den Vereinten Nationen unterstützten öffentlichen Gesundheitsorganisation, weitergeben. Damit könne die Pille an 95 Länder geliefert werden - zu einem deutlich niedrigeren Preis.

Das Pharmaunternehmen Merck hatte bereits einen ähnlichen Deal mit seiner Antivirus-Pille angekündigt. In beiden Fällen sind allerdings einige Länder ausgeschlossen, die besonders hart von der Pandemie betroffen sind. Darunter sind Brasilien, Irak, Libyen, Kuba und Jamaika.

Das neue Medikament PF-07321332 von Pfizer mindert dem US-Pharmariesen zufolge die Wahrscheinlichkeit schwerer Corona-Verläufe bei Risikopatienten erheblich. Das Risiko, wegen Corona ins Krankenhaus zu müssen oder zu sterben, habe sich durch die Einnahme des Mittels bei Erwachsenen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer ernsthaften Covid-19-Erkrankung um 89 Prozent verringert, teilte Pfizer mit.

Angesichts der positiven Daten sei eine Studie vorzeitig beendet worden, Pfizer will sich nun an die US-Arzneimittelbehörde FDA wenden. Den vorläufigen Ergebnissen zufolge ist die Pille wirksamer als das Medikament Molnupiravir des US-Rivalen Merck, das in ähnlichen Tests das Risiko halbiert hatte.

Die Pfizer-Pille wird in Kombination mit einem älteren antiviralen Mittel namens Ritonavir verabreicht. Die Kombinationsbehandlung mit dem Markennamen Paxlovid besteht aus drei Tabletten, die zweimal täglich eingenommen werden müssen. Das Medikament, das zu einer Klasse von Proteasehemmern gehört, soll ein Enzym blockieren, das das Coronavirus zur Vermehrung benötigt. Die Merck-Pille Molnupiravir hat einen anderen Wirkmechanismus, der darauf abzielt, Fehler in den Gencode des Virus einzuschleusen.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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