"Fallzahlen steigen im Winter" RKI-Chef wirbt für Isolation und Masken
06.12.2022, 11:30 Uhr
Bayern schafft die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen ab, Wieler trommelt dafür.
(Foto: picture alliance/dpa)
Angesichts steigender Zahlen im Winter plädiert der Präsident des Robert-Koch-Institutes für die Isolation von Corona-Infizierten und das Tragen einer Maske. Dies würde nicht nur vor Corona-Erkrankungen schützen, erklärt Lothar Wieler.
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat dafür geworben, Corona-Infizierte weiter zu isolieren und Masken zu tragen. Inwieweit die Maßnahmen umgesetzt werden, sei "letztlich eine politische Entscheidung", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sich bei einer Corona-Erkrankung zu isolieren, bleibe wichtig, um andere zu schützen. "Genauso wichtig ist es, dass die Menschen weiterhin Masken tragen, denn auch dadurch bleibt die Zahl der Atemwegserkrankungen im Rahmen."
Wieler geht davon aus, dass sich im Winter wieder mehr Menschen anstecken werden. "Das Virus hat eine Saisonalität, und wir sind uns einig, dass die Fallzahlen im Winter wieder steigen." Das hänge auch damit zusammen, dass mehr Menschen in Innenräumen zusammenkommen, dass das soziale Leben zum Glück wieder Fahrt aufgenommen habe, sagte er der Zeitung. Wie hoch die Zahlen sein werden, sei schwer vorherzusagen. Der RKI-Präsident schätzt, dass es im Winter keine reine Corona-Welle geben wird, "sondern dass eine Reihe von Atemwegsinfektionen parallel um sich greifen".
Zuletzt hatte es eine Diskussion darum gegeben, Corona-Maßnahmen wie die Isolationspflicht und die Pflicht zum Tragen einer Maske in Bussen und Bahnen aufzuheben. In Bayern wird zum 10. Dezember die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr abgeschafft. Dies sei aufgrund der aktuellen stabilen Infektionslage nicht mehr angemessen, hieß es aus Regierungskreisen. Ab dem 10. Dezember soll es demnach nur noch eine Empfehlung zum Tragen der Masken geben.
Ein einheitliches Vorgehen der Länder gibt es dabei jedoch nicht. Die Ministerinnen und Minister tauschten sich bei der Gesundheitsministerkonferenz über Änderungen bei den Corona-Vorgaben aus, konnten sich aber nicht einigen. Zur Maskenpflicht und den Isolierungspflichten gebe es unterschiedliche Auffassungen, sagte eine Sprecherin des sachsen-anhaltischen Gesundheitsministeriums.
Quelle: ntv.de, lar/AFP