150 Polizisten im Einsatz Razzia in Berlin wegen Kugelbomben-Explosion an Silvester
27.03.2025, 10:05 Uhr Artikel anhören
Kugelbomben sind aus gutem Grund nicht für den allgemeinen Gebrauch zugelassen.
(Foto: picture alliance/dpa)
In der Silvesternacht geht im Berliner Stadtteil Schöneberg eine Kugelbombe hoch. Ein ganzer Straßenzug liegt förmlich in Trümmern, die Feuerwehr spricht am Morgen danach von einem "Schlachtfeld". Fast drei Monate später scheint die Polizei den Tätern auf die Spur gekommen zu sein.
Mit 150 Einsatzkräften führt die Berliner Polizei am Morgen Durchsuchungen im Zusammenhang mit der Explosion einer Kugelbombe zu Silvester durch. Die Einsätze finden nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft in Schöneberg und Neukölln statt. Die Maßnahmen laufen noch, wie Sprecher Sebastian Büchner um 8.30 Uhr sagte.
Die Polizei veröffentlichte auf X einen Videoausschnitt des Einsatzes. Darauf ist zu sehen, wie schwer bewaffnete Polizisten leise die Treppen hochsteigen in einem Wohnblock an der Pallasstraße. Es wird an eine Tür gehämmert. Dann folgt der Ruf "Polizei".
Staatsanwaltschaft und Polizei kündigten weitere Details zu dem Einsatz an. Die Ermittlungen richteten sich gegen acht Tatverdächtige im Alter von 20 bis 25 Jahren. Durch die Explosion einer Kugelbombe in der Vorbergstraße im Stadtteil Schöneberg wurden in der Silvesternacht Häuserfassaden und Autos schwer beschädigt, viele Fensterscheiben gingen zu Bruch. Sieben Menschen wurden leicht verletzt, zwei erlitten Knalltraumata. Ein Feuerwehrsprecher sprach damals von einem "Schlachtfeld", das der wohl nicht zugelassene Sprengkörper hinterlassen habe.
In sozialen Medien wurden damals viele Aufnahmen veröffentlicht. Die Polizei richtete ein Hinweisportal ein, um Hinweise auf die Täter zu erhalten. Zuletzt hieß es, zu der Explosion in Schöneberg seien mehr als 30 Hinweise eingegangen. Dazu gehörten Videos und Fotos.
Den Durchsuchungen waren intensive Ermittlungen des Landeskriminalamtes vorausgegangen. Den Tatverdächtigen wird Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen. Kugelbomben sind wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande eigentlich nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa