Totes Wildschwein in GrenzregionSchweinepest kommt Deutschland näher

Während sich die Afrikanische Schweinepest unaufhörlich in Europa ausbreitet, bleiben die Wildschweine in Deutschland bislang verschont. Doch schon bald könnten auch sie von der tödlichen Virusinfektion betroffen sein. Polnische Behörden finden ein verendetes Tier in Grenznähe.
Im Westen von Polen ist ein Fall von Afrikanischer Schweinepest registriert worden. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilte, hat der polnische Veterinärdienst das Ministerium darüber informiert. Demnach wurde die Seuche am Donnerstag bei einem tot aufgefundenen Wildschwein in der Woiwodschaft Lebus im Kreis Wschowski - etwa 80 Kilometer von der Grenze zu Brandenburg entfernt - festgestellt.
In Deutschland gibt es bisher keinen Fall von Afrikanischer Schweinepest. In Polen tritt die Virusinfektion nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums bereits seit fünf Jahren auf, bisher allerdings im Osten des Landes - ungefähr 250 Kilometer von dem jetzigen Fall entfernt. Das Land gehört in Europa neben Rumänien, Ungarn und dem Baltikum zu den besonders betroffenen Regionen.
Das Ministerium steht nach eigenen Angaben "in ständigem Austausch mit den polnischen Behörden und der EU-Kommission". Es verwies zudem auf eine gemeinsame Übung der polnischen und deutschen Veterinärbehörden im Juli 2018, die einen raschen Informationsfluss zwischen den Behörden beider Länder sicherstellen sollte.
Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für Haus- und Wildschweine ist sie hingegen tödlich. Die Tierseuche wurde vor einiger Zeit von Afrika nach Europa eingeschleppt. Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) wurden allein im August fünf Millionen Schweine in Asien vorsorglich getötet oder starben an der Seuche. Es gibt keine Impfstoffe gegen die Infektion.