Panorama

Vor allem Osthälfte betroffenGewitter ziehen übers Land - Warnung vor Hochwasser

19.08.2022, 11:19 Uhr
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In weiten Teilen Deutschlands dürfte es im Laufe des Tages ungemütlich werden. Wetterexperten erwarten schwere Gewitter, Starkregen, Hagelschauer und Windböen. Dabei könnten trockene Böden und ansteigende Gewässer mancherorts zum Problem werden.

Nach Wochen der Dürre und schwerer Waldbrände warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor örtlich starken, zum Teil schweren Gewittern mit Starkregen im Osten und Nordosten. Vereinzelt könne es im Laufe des Tages auch Hagelschauer und Windböen geben. Am Abend sollen weitere Schauer- und Gewitterwolken vom Westen und Nordwesten her aufziehen. Hier seien unwetterartige Entwicklungen ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Auch der Südosten dürfte betroffen sein, sagt ntv-Wetterexperte Björn Alexander. "In den Regionen vom Alpenrand bis etwa an den Bayrischen Wald und bis heran an die Mittelgebirge sind - je nach Wettermodell - teilweise Regenmengen von mehr als 100 Liter je Quadratmeter möglich." Eine ähnliche Wetterlage könne es auch im Osten des Landes geben. Am Alpenrand sei im Laufe des Freitags und des Samstags "extrem ergiebiger Dauerregen" zwischen 50 und 140 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden möglich, verstärkt durch Gewitter, prognostiziert der DWD.

In Bayern könnten vor allem kleinere Gewässer innerhalb kurzer Zeit stark ansteigen und über die Ufer treten, schreiben die Fachleute des bayerischen Hochwassernachrichtendiensts auf ihrer Webseite. "Regional können auch größere Regionen von Hochwasser betroffen sein." Aufgrund der "sehr dynamischen Wetterentwicklung" kristallisiere sich noch kein regionaler Schwerpunkt heraus. "Das Risiko, von ergiebigem Starkregen getroffen zu werden, nimmt jedoch Richtung Süden und Osten zu."

Regen im Süden nicht so stark - aber keine Entwarnung

Die Niederschläge im Süden des Landes waren nach bisherigen Angaben in der vergangenen Nacht nicht so stark wie befürchtet. Polizei und Rettungskräfte in Oberbayern meldeten nur vereinzelt vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßenunterführungen. Nach der langen Trockenheit konnten die Böden mancherorts das Wasser jedoch nicht schnell genug aufnehmen, weshalb das Wasser nur oberflächlich ablaufen konnte, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Auch in Berlin und in Teilen Brandenburgs gab es in der Nacht zum Freitag Regen - allerdings sei es bislang zu keinen Einsätzen gekommen, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr.

Doch von einer Entwarnung kann nicht die Rede sein: In der Nacht zum Samstag soll es von den Alpen über die östlichen Mittelgebirge bis zur Lausitz stark bewölkt sein - auch hier könne es zu gewittrigen Regenfällen und aufgrund des Starkregens zu Unwettern kommen.

Für den Samstag ist in der Südosthälfte des Landes mit wechselhaftem Wetter zu rechnen - teils stark bewölkt, mit Schauern und Gewittern. Südlich der Donau kann es auch zu länger anhaltenden Regenfälle kommen. Sonst soll es wechselnd oder gering bewölkt sein. Vor allem im Nordseeumfeld soll es meist trocken bleiben - mit viel Sonne.

Am Sonntag wird es laut ntv-Wetterexperte Alexander an den Alpen und im Norden voraussichtlich wechselhaft zugehen. "Im großen Rest bleibt es hingegen schöner bei 20 bis 28 Grad - eine ähnliche Spanne übrigens wie am Montag, bevor der Sommer dann nochmals in Fahrt kommen möchte."

Quelle: ntv.de, mbe/dpa

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