Panorama

Hagelkörner begeistern Kinder Seltener Hagelsturm färbt Kuwaits Wüste weiß

Die Hagelkörner ...

Die Hagelkörner ...

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Kuwait leidet im Sommer unter glühender Hitze und könnte deswegen schon bald unbewohnbar sein. Doch derzeit sorgt ungewöhnliches Winterwetter für fröhliche Gesichter im Wüstenstaat. Auch das ist nach Angaben von Wetterexperten aber ein Zeichen für den Klimawandel.

Kuwait gehört zu den heißesten Ländern der Welt, doch derzeit begeistert ein seltener Hagelsturm vor allem die jüngere Bevölkerung. Das ungewöhnliche Winterwetter hat weite Teile der Wüste weiß gefärbt und Kinder, aber auch Erwachsene in dem Emirat zu Spielereien im Freien ermuntert, wie auf Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zu sehen ist. "Wir hatten seit 15 Jahren nicht mehr so viel Hagel im Winter", erklärte der ehemalige Direktor von Kuwaits Wetterdienst, Mohammed Karam, auf Nachfrage.

Nach Angaben des Wetterdienstes fielen in Kuwait seit Dienstag bis zu 63 Millimeter Niederschlag. Im Süden des Landes waren die Straßen teilweise mit Hagel und Eis bedeckt, wie auf Fotos und Videos zu sehen ist. Kinder sammelten im Bezirk Umm al-Haiman südlich der Hauptstadt Kuwait-Stadt Hagelkörner auf und spielten damit.

... haben vielen Kindern ...

... haben vielen Kindern ...

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Das Land am Persischen Golf leidet im Sommer unter glühender Hitze und könnte nach Angaben von Wissenschaftlern durch den Klimawandel unbewohnbar werden. Im Sommer 2016 hatten die Temperaturen Spitzenwerte von 54 Grad Celsius erreicht. Da der Klimawandel Wettermuster durcheinanderbringt, rechnet Wetterexperte Karam für die Zukunft aber auch mit weiteren Hagelstürmen im Winter.

Extreme Wetterphänomene gab es auch in anderen Regionen am Golf. Dort haben schwere Regenfälle allerdings vor allem zu Überschwemmungen geführt: In Jordanien mussten Medienberichten zufolge wegen Sturzfluten Hunderte Touristen aus der berühmten Felsenstadt Petra gerettet werden. Berichte über Opfer gibt es bisher nicht. Die Rettungsorganisation Weißhelme meldete zudem schweren Regen in Flüchtlingslagern im Norden Syriens.

... mächtig viel Spaß bereitet.

... mächtig viel Spaß bereitet.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Schwere Regenfälle im Maskat und Mekka

Auch der Oman im Osten der Arabischen Halbinsel verzeichnete schwere Regenfälle. Wegen des Unwetters blieben die Schulen in der Hauptstadt Maskat geschlossen. In den vergangenen Tagen hatte es auch in Saudi-Arabien stark geregnet. In der für Muslime heiligen Stadt Mekka wurden Autos teilweise von Wassermassen davongetragen. Die meteorologische Behörde des Landes sagt weitere Regenfälle ab Donnerstag und bis in die kommende Woche voraus. Dabei könne es auch zu Überschwemmungen kommen.

Auch in Israel gab es in den vergangenen Tagen ungewöhnlich heftige Regenfälle mit Gewittern. Auf dem Hermon-Berg im Norden fiel sogar Schnee. In der Negev-Wüste im Süden des Landes wurde ein junger Mann am zweiten Weihnachtstag von einer Sturzflut mitgerissen und später bewusstlos geborgen.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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