Raubkatze saß verletzt fest Seltener Schneeleopard reißt 30 Weidetiere
05.02.2024, 00:11 Uhr Artikel anhören
Der "Geist der Berge": Eine Wildtierkamera fängt einen Schneeleoparden in Tibet ein.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Für einen Schneeleoparden im Nordosten Afghanistans geht ein blutiger Raubzug glimpflich aus: Das seltene Tier wird verletzt auf einer Weide eingefangen, wo es 30 Weidetiere gerissen hat. Tierschützer kümmern sich darum, dass die Großkatze wieder in Freiheit kommt.
Im bergigen Nordosten Afghanistans haben die Behörden einen seltenen Schneeleoparden eingefangen, der zuvor zahlreiche Nutztiere gerissen hatte. Der Schneeleopard sei im ländlichen Bezirk Sibak in der Provinz Badachschan eingefangen worden, sagte der stellvertretende Bezirks-Gouverneur Abdulrahman Kasra. Demnach saß der Leopard auf einer umzäunten Weide fest, auf der er zuvor rund 30 Stück Vieh getötet hatte.
Das Jungtier sei in die Provinzhauptstadt Faisabad gebracht worden und befinde sich auf dem Grundstück des Gouverneurs, fügte Kasra hinzu. Die Tierschutzvereinigung in Badachschan teilte mit, der Schneeleopard solle wieder in die Wildnis entlassen werden. Ein Tierarzt habe ihn wegen einer Beinverletzung behandelt. "Die Behörden haben uns versprochen, dass sie den Leopard bald wieder im Bezirk Sibak freilassen", sagte der Tierschützer Chorosch Sahel.
Der bergige Nordosten Afghanistans ist einer der wenigen Lebensräume des Schneeleoparden, der normalerweise schwer zu fassen ist. Laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gelten Schneeleoparden als "gefährdet". Ihre Zahl geht wegen der Folgen des Klimawandels, der Zerstörung ihres Lebensraums und Wilderei zurück.
Der "Geist der Berge"
Experten befürchten, dass die Baumgrenze wegen der zunehmenden Temperaturen steigen und dies Viehzüchter veranlassen könnte, in höheren Gebieten Pflanzen anzubauen und Tiere grasen zu lassen - und damit in den Lebensraum der Schneeleoparden einzudringen. Bei einem ähnlichen Vorfall waren im vergangenen Jahr Berichten zufolge rund 40 Nutztiere in Badachschan durch einen Schneeleoparden getötet worden.
In Indien leben derzeit mehr als 700 Schneeleoparden in freier Wildbahn. Dieses Ergebnis einer mehrjährigen Zählaktion gab das Umweltministerium in Neu-Delhi Ende Januar bekannt. Die scheuen Einzelgänger mit grauweißem, dunkel gemustertem Fell werden oft als "Geist der Berge" bezeichnet, weil man sie kaum zu Gesicht bekommt.
Quelle: ntv.de, mau/AFP