Panorama

Oktober bislang "zu kalt"Sonne guckt zum Monatsende wieder vorbei

21.10.2016, 09:44 Uhr
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Es war schon weiß auf dem Brocken - manche nannten es schon Schnee. (Foto: dpa)

Nach dem Sommerintermezzo zum Ende des vergangenen Monats zeigt sich der Oktober bislang eher von seiner kühlen Seite. Und auch in den kommenden Tagen wird es eher kein "goldener Oktober". Dafür wird es etwas milder. Hoffnung gibt es für November.

Irgendwie hat der Oktober das Prädikat "golden" bisher nur selten verdient. Ist das mehr eine subjektive Wahrnehmung oder ist das tatsächlich so?

In diesem Fall liegen Wahrnehmung und Wahrheit tatsächlich nah beieinander. Gerade wenn man mal so in Richtung Osten blickt, sieht man, dass beispielsweise in Dresden bisher keine 30 Stunden Sonne zusammengekommen sind. Das entspricht in etwa erst 20 Prozent des Monatssolls. Und auch deutschlandweit sind bisher gerade einmal 40 Prozent der ansonsten üblichen Sonnenausbeute im Oktober zusammengekommen.

Wird der Oktober denn wenigstens noch zum großen Sonnen-Finale auflaufen?

Vorübergehend wird es zwar in den nächsten Tagen trockener und freundlicher. Aber einen richtigen Durchbruch zu einem goldenen Oktober sehe ich nicht mehr. Eine dauerhafte Stabilisierung könnte aus momentaner Sicht erst der Monatswechsel bringen. Damit ist dieser Oktober übrigens auf dem besten Weg, der wolkigste Oktober der letzten Jahrzehnte zu werden. Passend dazu dürfte er übrigens auch der erste Monat in diesem Jahr sein, der statistisch gesehen zu kalt ausfällt.

Kann man schon sagen, wie viel zu kalt?

Für einen genauen Wert ist es natürlich noch zu lange hin. Aber wenn man den Oktober mit dem Referenz-Zeitraum 1961 bis 1990 vergleicht, dann dürfte ein "etwas zu kalt" ausreichen. Vergleichen wir ihn hingegen mit den vergangenen 30 Jahren, dann wird er deutlich zu kalt werden. Sicherlich in der Größenordnung von 1 bis 1,5 Grad unterm langjährigen Durchschnitt. Übrigens ist der letzte zu kalte Monat ziemlich genau ein Jahr her. Der Oktober 2015 brachte - der eine oder andere wird sich erinnern - teilweise sogar eine geschlossene Schneedecke bis herunter ins Flachland.

Schnee fällt aber jetzt auch schon, oder?

Ja. Allerdings nur oben auf den Bergen. Die Schneefallgrenze bewegt sich derzeit so zwischen 800 und 1000 Metern. Und besonders in den Hochlagen der Alpen wird der Schnee vorerst einmal auch liegen bleiben. Denn selbst wenn sich zu Beginn der nächsten Woche zwischendurch mal mildere Luft durchsetzt, langfristig bleiben wir nach jetzigem Stand sehr wahrscheinlich eher auf der kühlen Seite des Wetters.

Und wie sieht es kurzfristig aus, also am Wochenende?

Auch das bleibt unterkühlt und startet am Samstag noch vielfach wolkig oder wechselhaft. Das verantwortliche Tief "Danielle" verlagert sich aber weiter nordostwärts und damit werden die Schauer im Westen und Süden mehr und mehr nachlassen. Besonders Richtung Baden und Allgäu wird es abseits von Nebel oder Hochnebel bereits sonnig bei bis zu 13 Grad. Ansonsten werden es oftmals 4 bis 11 Grad.

Was bringt der Sonntag?

Im Norden und Nordosten noch einige Wolken und letzte Schauer. Im großen Rest geht es nach kalter Nacht zwar auch gerne mal mit Dunst, Nebel oder Hochnebel los. Später wird es dann aber vielfach freundlich oder sonnig. Nur im Südwesten verdichten sich die Wolken bereits wieder und dann sind auch ein paar Tropfen nicht auszuschließen. Dazu mit leichtem Föhn am Alpenrand bis 14, im übrigen Land 6 bis 13 Grad.

Wie geht die nächste Woche weiter?

Am Montag machen die Temperaturen einen regelrechten Satz nach oben. Meist werden es zwischen 10 und 18 Grad, mit Föhn sind Richtung Alpen sonnige 20 Grad drin. Gleichzeitig halten allerdings im Westen schon wieder die nächsten Wetterfronten Einzug. Dort wird es rasch unbeständiger, während sich auch der Osten - neben dem Süden - noch etwas länger über bessere Aussichten freuen kann.

Wie viel länger?

Wie gesagt: etwas. Das heißt am Dienstag oder Mittwoch werden auch dort wieder Schauer unterwegs sein, die dann - sollte die Stabilisierung zum Monatswechsel tatsächlich kommen - Schritt für Schritt nachlassen. Mit den Schauern wird es natürlich auch wieder kühler. Das heißt für den kommenden Dienstag 10 bis 17 Grad. Anschließend häufig 9 bis 14 Grad oder sogar eher darunter.

Quelle: ntv.de

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