Panorama

Bayern liegt beim Fälschen vorn Tausende Ermittlungen wegen Impfpass-Betrugs

Ein vollständiger Impfnachweis ist Zugangsvoraussetzung in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens - dabei sind die Dokumente nicht immer echt.

Ein vollständiger Impfnachweis ist Zugangsvoraussetzung in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens - dabei sind die Dokumente nicht immer echt.

(Foto: picture alliance / ZB)

Im Alltag sind Ungeimpfte durch flächendeckende 2G-Regelungen mittlerweile stark eingeschränkt. Viele wollen das offenbar nicht hinnehmen und besorgen sich einen gefälschten Impfpass. Über 6500 Ermittlungen wegen der Verbreitung oder des Gebrauchs falscher Impfpässe zählen die Länder.

Die Verbreitung und der Gebrauch von gefälschten Corona-Impfpässen sind in Deutschland strafbar, seit November gilt hierzu ein verschärftes Gesetz - und die Zahl der Verfahren hat sich seitdem deutlich erhöht. Die zuständigen Landeskriminalämter meldeten auf Anfrage des "Business Insider" mindestens 6543 Ermittlungsverfahren wegen Impfpass-Betrugs.

So meldet die Polizei in Bayern, dass sie Stand diese Woche rund 2500 Fälle im Zusammenhang mit gefälschten Impfunterlagen registriert habe. In Berlin bearbeite die Polizei aktuell 1028 Verdachtsfälle von Impfpass-Betrug. Die Gesamtzahl der Fälle liegt den Angaben zufolge über der genannten Zahl von 6543, weil nicht alle Landeskriminalämter genaue Zahlen liefern konnten. Hinzu kämen aus Niedersachsen und Baden-Württemberg jeweils noch Fälle im "oberen dreistelligen Bereich". Aus Hamburg und Hessen seien keine konkreten Zahlen gekommen; das Saarland habe Ermittlungen im "niedrigen zweistelligen Bereich" gemeldet.

In Schleswig-Holstein gab es 450 Verdachtsfälle wegen Impfpass-Fälschungen seit Beginn der Pandemie. Allein in der vergangenen Woche wurden 100 neue Verfahren eröffnet. In Sachsen-Anhalt gab es seit Jahresbeginn 115 Verfahren, davon allein 48 im November und schon 30 im Dezember. In Mecklenburg-Vorpommern waren es dieses Jahr 94 Verfahren, davon ebenfalls 48 im November und bereits 26 im Dezember. In Sachsen wurden seit dem 30. November 115 neue Verfahren gegen Impfpass-Betrüger eröffnet. Zuvor waren die monatlichen Zahlen einstellig, nur im September gab es zehn neue Verfahren.

Die Ampel-Parteien hatten im November ein Gesetz verabschiedet, das das Vorlegen eines falschen Impfpasses mit Geld- oder Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr und das Fälschen von Impfpässen mit Geld- oder Haftstrafen bis zu zwei Jahren ahndet. Dadurch wurden bereits bestehende Regelungen schärfer gefasst.

Quelle: ntv.de, jhe/AFP

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