Panorama

Sexuelle Übergriffe beim AikidoTrainer wegen Missbrauchs verurteilt

09.07.2020, 16:53 Uhr
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Zehn Jahre lang soll der Trainer Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht und genötigt haben. (Foto: picture alliance/dpa)

Das Landgericht in Dresden verurteilt einen Kampfsport-Trainer zu mehr als sechs Jahren Haft. Der 50-Jährige hat gestanden, sexuelle Handlungen an Kindern und Jugendlichen vorgenommen zu haben. Insgesamt werden im 38 Fälle zur Last gelegt.

Ein Kampfsport-Trainer ist in Dresden wegen sexuellen Missbrauchs in 38 Fällen zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Die Jugendschutzkammer des Landgerichts sah es als erwiesen an, dass der 50-Jährige in zehn Fällen Kinder und Jugendliche schwer sowie in 28 Fällen missbraucht hat, darunter auch Schutzbefohlene.

Damit blieben die Richter unter dem Rahmen einer verabredeten Strafobergrenze. Sie rechneten dem Angeklagten dessen umfassendes Geständnis zum Prozessauftakt positiv an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Minderjährige ab Grundschulalter

Der Dresdner hatte zugegeben, sexuelle Handlungen an Kindern und Jugendlichen vorgenommen zu haben. Damit ersparte er den Opfern eine Aussage vor Gericht. Nach Überzeugung des Gerichts hat sich der Aikido-Trainer über mehr als zehn Jahre nahezu ungestört an elf ihm anvertrauten Minderjährigen ab dem Grundschulalter vergangen, die in seinen Kampfsportgruppen trainierten. Die sexuell motivierten Übergriffe reichten vom bloßen Berühren bis zu Oral- und Analverkehr. Der "Erlebnispädagoge" ist seit Oktober 2019 in Untersuchungshaft.

Ein heute 17-Jähriger hatte die Ermittlungen gegen den Mann ins Rollen gebracht und bei der Polizei ausgesagt, über sieben Jahre immer wieder auch schwer missbraucht worden zu sein. Der Angeklagte hatte vor Gericht angegeben, dass ihm zwar die Strafbarkeit, nicht aber die schweren Folgen seines Tuns für die Betroffenen bewusst waren. Er habe "ein Stück seine Augen verschlossen", befand der Vorsitzende Richter Andreas Ziegel. Der Aikido-Lehrer soll auch Taten gefilmt haben.

Quelle: ntv.de, nan/dpa

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