Messe in Köln am Aschermittwoch Umstrittener Woelki steht vor Rückkehr
13.01.2022, 17:21 Uhr
Nachdem die Missbrauchsvorwürfe bekannt gemacht wurden, konnte ein deutlicher Anstieg von Kirchenaustritten verzeichnet werden.
(Foto: imago images/Future Image)
Aufgrund von Fehlern bei der Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen begibt sich Kölner Kardinal Woelki im Oktober in eine Auszeit. Die neigt sich ihrem Ende zu, im März könnte er wieder im Kölner Dom stehen. Das Erzbistum plant eine Messe mit dem umstrittenen Geistlichen.
Im Erzbistum Köln mehren sich die Anzeichen für eine Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Woelki nach seiner im Oktober 2021 begonnenen Auszeit. Am 2. März 2022 - Aschermittwoch - soll er nach jetzigem Plan eine Messe im Kölner Dom halten, bestätigte das Erzbistum. Beim traditionellen "Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler" werde er das Aschekreuz erteilen und anschließend zu einem Empfang ins erzbischöfliche Haus einladen, wie aus der Einladung hervorgeht. Zuvor hatte die "Kölnische Rundschau" berichtet.
Der im Erzbistum umstrittene Woelki befindet sich derzeit in einer "geistlichen Auszeit", die noch bis Anfang März dauern soll. Papst Franziskus hatte ihm Fehler attestiert, ihn aber vor dem Vorwurf in Schutz genommen, Defizite bei der Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs durch Priester vertuscht zu haben.
So blieb Woelki zunächst im Amt, bis er dem Papst nach eigenen Angaben selbst eine "geistliche Auszeit" vorgeschlagen habe. Die freie Zeit wollte Woelki dazu nutzen, um über den Missbrauchsskandal nachzudenken und zu beten. Über die Frage, ob er nach seiner Auszeit wirklich als Erzbischof nach Köln zurückkehrt, wurde und wird nach wie vor viel spekuliert.
Woelkis Vertreter an der Spitze des Erzbistums, Weihbischof Rolf Steinhäuser, hatte Ende November gesagt, er halte die Zukunft Woelkis für offen und sehe ihn vor einer "Probezeit". Doch in der vergangenen Woche gab es ein weiteres Indiz, das für eine Rückkehr des Kardinals spricht: Der Vatikan hatte Steinhäuser mitgeteilt, dass eine externe Prüfung von umstrittenen Auftragsvergaben im Erzbistum erst nach Woelkis Rückkehr beginnen solle. Die Untersuchung solle "erst durchgeführt werden, wenn der Erzbischof ab dem 2. März 2022 seine Amtsgeschäfte wiederaufgenommen hat", hieß es in dem Brief.
Quelle: ntv.de, lno/dpa