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"Zeichen der Hoffnung" Wunder "Azul": VW Bulli steht unversehrt in verbranntem Vorort

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Der VW Bulli "Azul" an der Stelle, wo er vor dem Ausbruch des Feuers geparkt wurde.

Der VW Bulli "Azul" an der Stelle, wo er vor dem Ausbruch des Feuers geparkt wurde.

(Foto: AP)

In Malibu brennt es lichterloh, Tausende Menschen müssen fliehen. Doch mitten in der verbrannten Landschaft steht ein VW-Bus, unversehrt. "In diesem Van steckt Magie", sagt der ehemalige Besitzer.

Seit Tagen wüten rund um Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien verheerende Feuer. 25 Menschen sind bereits ums Leben gekommen, mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, Tausende Gebäude sind niedergebrannt.

Umso verwunderlicher erscheint da ein Bild, das Mark J. Terrill, ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP am 9. Januar in Malibu machte. Inmitten einer apokalyptisch anmutenden Szene steht ein leuchtend blauer VW-Bulli. Das Auto scheint unversehrt, während ringsherum alles verbrannt ist.

"In diesem Van steckt Magie", ist der 24-jährige Martin Preston überzeugt. Er war lange Eigentümer des Busses und kaufte den Volkswagen Typ 2 von 1977 eher aus einer Laune heraus. Zu diesem Zeitpunkt studierte er im dritten Studienjahr Maschinenbau an der University of California in Santa Barbara.

Seine Mutter sei der Meinung gewesen, er verprasse sein Geld, erzählte er der Nachrichtenagentur AP. Also argumentierte er, er würde die Miete sparen, wenn er das Innere des Busses renoviere und in seinem letzten Studienjahr darin wohne. So habe er es gemacht und seine Mutter habe sogar Vorhänge für die Fenster des Busses genäht.

Bereits verloren geglaubt

Erst im vergangenen Sommer verkaufte er den Van an seine Freundin und Geschäftspartnerin Megan Krystle Weinraub. Weinraub nennt den Bulli "Azul" wegen seiner blauen Farbe und lernt noch immer, den manuell geschalteten Wagen zu fahren.

Am 5. Januar gingen die Freunde surfen und parkten den Bus danach nahe der Getty Villa. Zwei Tage später brach das Feuer aus und Weinraub floh mit ihrem Hund Bodi und etwas Hundefutter in einem anderen Auto. Den VW Bulli hielt sie für verloren. Der Verlust sei aber zu verschmerzen gewesen, vor allem wenn sie an die Menschen dachte, die ihr Zuhause oder gar ihr Leben verloren hatten.

Aber dann schickte ihr ein Nachbar ein Foto. Darauf war der Bus zu sehen, noch immer blau und weiß und überhaupt nicht beschädigt. Sie sei ausgeflippt und habe Preston angerufen, dem es genauso ging. Der rief wiederum seine Mutter an, die ebenfalls außer sich war. "Ich habe noch nie wegen eines Autos geweint", schrieb Tracey Martin ihrem Sohn per SMS.

Sie alle sind berührt, dass das Überleben des Busses so viele Menschen erreicht hat. "Es ist so cool, dass es zu so einer Art Leuchtfeuer der Hoffnung geworden ist", sagte Martin. "Alles drumherum war zerstört. Und dann steht da dieser leuchtend blaue Van."

Quelle: ntv.de, sba

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