Panorama

Geschüttelt und geschlagenVater des totgeprügelten Babys vor Gericht

01.08.2019, 07:33 Uhr
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Im August 2018 kam es zu der tödlichen Attacke. Nun steht der Vater des zu Tode geprügelten Babys wegen Mordes vor Gericht. (Foto: picture alliance/dpa)

Ein 22-jähriger Vater steht vor Gericht, weil er sein eigenes Baby tödlich misshandelt und geprügelt haben soll. Das bewusstlose Kind soll er nach den Gewaltattacken wieder ins Bett gelegt haben.

Ein Vater soll seinen acht Monate alten Sohn aus Rache an seiner Exfreundin im Allgäu zu Tode geprügelt haben. Nun muss sich der 22 Jahre alte Mann in Kempten wegen Mordes vor dem Landgericht verantworten. Das Urteil gegen den Deutschen könnte schon in der kommenden Woche verkündet werden.

Den Ermittlungen zufolge hatte der Vater den Säugling im August 2018 in Kaufbeuren brutal misshandelt, als er einen Abend lang auf den kleinen Jungen aufpassen sollte. Die Mutter war damals beim Sport und anschließend bei einer Bekannten. Der Mann soll wegen des Weinens des Säuglings aufgebracht gewesen sein. Er habe sich mit den Gewalttaten aber auch an der Mutter, die sich von ihm getrennt hatte, rächen wollen, führt die Staatsanwaltschaft in der Anklage aus.

Säugling gepackt und gegen Möbel gestoßen

Nach Angaben eines Gerichtssprechers hatte der Vater bei der Kripo zu den Vorwürfen ausgesagt, dass er den Säugling fest gedrückt und ins Bett geworfen habe. In der Anklage stehen jedoch sehr viel weitergehende Vorwürfe: Demnach schüttelte der Verdächtige das Baby zunächst so stark, dass es ein Schütteltrauma erlitt. Danach soll der Mann seinen Sohn gepackt und gegen Möbel gestoßen und ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben.

Laut Anklage legte der Mann schließlich das bewusstlos geprügelte Baby wieder ins Kinderbett. Dann soll er die Mutter angerufen und gesagt haben, er habe den gemeinsamen Sohn verletzt. Der Säugling kam in lebensbedrohlichem Zustand zuerst ins Krankenhaus nach Kaufbeuren, wurde aber bald mit dem Rettungshubschrauber ins Augsburger Klinikum verlegt. Nach zwei Tagen starb das Baby dort an den Hirnverletzungen.

Bei der Tat soll der Mann stark alkoholisiert gewesen sein. Zudem soll er Cannabis zu sich genommen haben. Bei seiner Festnahme soll er außerdem auf zwei Polizisten losgegangen sein und einen Beamten auch erheblich verletzt haben. Der Mann ist daher auch wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und vorsätzlicher Körperverletzung angeklagt.

Quelle: sgu/dpa

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