Panorama

Zwölf Jahre alter VermisstenfallVerdächtiger im Fall Georgine verhaftet

04.12.2018, 13:22 Uhr
58561941
Georgine Krüger trug bei ihrem Verschwinden eine rosa Jacke, Jeans und eine pinkfarbene Schultertasche. (Foto: picture alliance / dpa)

2006 verschwindet die damals 14-jährige Georgine Krüger aus Berlin spurlos. Mehr als zwölf Jahre später hat die Polizei einen Verdächtigen. Der Mann aus Berlin-Moabit soll schon einmal ein Mädchen festgehalten haben.

Zwölf Jahre nach dem Verschwinden der damals 14-jährigen Georgine Krüger haben die Ermittler in Berlin einen Verdächtigen verhaftet. Spezialeinsatzkräfte fassten einen 43-Jährigen, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Laut "B.Z. Berlin" griffen die Ermittler im Stadtteil Moabit zu. Dort war das Mädchen im September 2006 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden.

Der nun gefasste Mann war den Angaben zufolge 2012 bereits wegen sexueller Nötigung einer Jugendlichen verurteilt worden. Er hatte damals ein Mädchen "aus sexuellen Motiven" in den Keller seiner Wohnung gelockt.

Die Ermittler verdächtigen den 43-Jährigen nun, Georgine aus sexuellen Motiven auf dem Heimweg abgefangen, in den Keller seiner Wohnung gelockt und dann getötet zu haben. Vor allem durch den Einsatz eines verdeckten Ermittlers hätten sich die Verdachtsmomente in den vergangenen Monaten erhärtet, hieß es weiter.

Am Vormittag waren mehrere Polizisten und ein Spürhund im Einsatz, die Ermittler durchsuchten die Wohnung des Mannes und sicherten Beweise. Die Leiche von Georgine wurde bislang allerdings noch nicht gefunden.

101751886
Die Suche in diesem Waldstück nach der Leiche der 14-Jährigen blieb erfolglos. (Foto: picture alliance / Bernd Settnik)

Die 14-Jährige war am 25. September 2006 aus einem Bus in Moabit ausgestiegen und wurde seitdem nicht mehr gesehen. Die aufwendige Suche der Polizei und zahlreiche weitere Fahndungsmaßnahmen blieben bis heute ohne Ergebnis. Mehr als 230 Hinweise waren bis Oktober 2018 bei der Polizei eingegangen.

Verdächtige Anrufe im März

Im April dieses Jahres suchte die Polizei nach einem Mann, der am Telefon angebliche Hinweise zu der Teenagerin gab und veröffentlichte zwei Mitschnitte der Gespräche. Bei dem Anruf am 31. März nannte er erst den Namen des Mädchens und sagte dann: "Da sind Koordinaten, da ist etwas, was Sie, glaube ich, interessieren könnte. Ich habe es nicht getan, aber dort finden sie sie auf, das ist der Brieselanger Wald, das sind die Koordinaten, die exakten Koordinaten von dem Grab." Trotz intensiver Suche mit Spürhunden und Drohne in dem Gebiet fanden die Ermittler jedoch nichts.

Anfang Oktober wurde der Fall in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst ..." gezeigt. Dort kamen Georgines Mutter und ein Ermittler zu Wort, zudem wurde der Tag von Georgines Verschwinden noch einmal rekonstruiert. Zwar gingen im Anschluss zehn neue Hinweise bei der Polizei ein, ob ein entscheidender dabei war, ist aber nicht bekannt.

Quelle: nan

VermissteSexueller MissbrauchBerlinKriminalität