Panorama

Festnahme in ÖsterreichVerdächtiger in Missbrauchskomplex gefasst

21.05.2021, 11:38 Uhr
223013383
Der Festgenommene soll Schilderungen und Bilder vom Missbrauch an seiner Tochter über das Internet geteilt haben. (Foto: picture alliance/dpa)

Nach eineinhalb Jahren Ermittlung stellt die Polizei in Österreich einen 34-Jährigen, der mit dem Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach in Verbindung stehen soll. Der Mann wird verdächtigt, seine Tochter missbraucht und Aufnahmen davon per Chat verbreitet zu haben. Er gesteht.

Im Zusammenhang mit dem sogenannten Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach ist in Österreich ein weiterer Verdächtiger gefasst worden. Wie deutsche und österreichische Polizeien und Staatsanwaltschaften in Köln, Wien sowie Salzburg mitteilten, handelt es sich um einen 34-jährigen Mann aus Salzburg. Er soll 2019 seine damals vierjährige Tochter schwer missbraucht sowie Schilderungen und Bilder davon per Chat mit dem inzwischen verurteilten deutschen Hauptbeschuldigten Jörg L. geteilt haben.

Den Behörden zufolge gaben die deutschen Ermittler entsprechende Hinweise an ihre österreichischen Kollegen. Diesen gelang es, im Laufe von mehr als einjährigen aufwändigen Recherchen die Identität von Täter und Opfer zu klären und den Verdächtigen festzunehmen. Er ist demnach einschlägig vorbestraft und geständig. Eine Anklage und ein Gerichtsverfahren gegen den Beschuldigten stehen jedoch noch aus.

Der sogenannte Komplex Bergisch Gladbach ist eine von drei großen Missbrauchsserien, denen Ermittler in Nordrhein-Westfalen auf die Spur kamen. Zuletzt waren die deutschen Ermittler im Januar dieses Jahres mit einer bundesweiten Großrazzia gegen 65 Tatverdächtige des verzweigten Netzwerks vorgegangen. Die Ermittlungen laufen seit 2019, es wurden inzwischen mehr als 300 Beschuldigte identifiziert. Der Hauptbeschuldigte L. wurde inzwischen bereits rechtskräftig zu zwölf Jahren Haft sowie folgender Sicherungsverwahrung verurteilt.

L. musste sich in Dutzenden Fällen wegen sexuellen Kindesmissbrauchs, Vergewaltigung und Verbreitung von Kinderpornografie verantworten. Die meisten Taten betrafen seine eigene 2017 geborene Tochter, die er ab ihrem dritten Lebensmonat regelmäßig in Abwesenheit der Mutter missbraucht haben soll. L.s Taten führten die Ermittler zu einem weit verzweigten Netzwerk von Pädokriminellen, die Kinder missbrauchten beziehungsweise untereinander kinderpornografisches Material tauschten.

Quelle: ntv.de, chf/AFP/dpa

Sexueller MissbrauchPolizeiÖsterreich