Mann war "psychisch auffällig" Verdächtiger nach Angriff in Erfurt gefasst
28.06.2021, 11:12 Uhr
Wenige Tage nach dem Messerangriff in Würzburg kommt es auch in Erfurt zu einem Zwischenfall. Dabei werden zwei Menschen schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter flieht zunächst, nun gibt es eine Festnahme. Der Verdächtige ist polizeibekannt.
Die Polizei hat nach einem mutmaßlichen Messerangriff mit zwei Verletzten in Erfurt einen Verdächtigen festgenommen. Spezialeinsatzkräfte des Landeskriminalamtes hätten ihn am Nachmittag verletzt in seiner Wohnung angetroffen, schreibt die Polizei. Es handelt sich demnach um einen 32-jährigen Deutschen. Die Verletzungen habe er sich mutmaßlich selbst zugefügt, heißt es weiter. Der Mann ist den Angaben zufolge wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten bekannt und "in der Vergangenheit psychisch auffällig gewesen". Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Das Motiv für die Tat ist noch unklar. Die Polizei hat bisher keine Anhaltspunkte für einen politischen Hintergrund. Nach bisherigen Erkenntnissen kannten sich Täter und Opfer nicht. Die Polizei ermittelt wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung.
Am Morgen hatte ein Mann zwei Passanten im Erfurter Stadtteil Wiesenhügel vermutlich mit einem Messer Schnittverletzungen zugefügt und war anschließend geflohen. Die Polizei fahndete daraufhin unter anderem mit einem Hubschrauber und einem Fährtenhund nach dem Täter. Zudem ging sie zahlreichen Zeugenhinweisen nach. "Durch intensive kriminalpolizeiliche Ermittlungen" sei der 32-Jährige als Verdächtiger identifiziert worden. Die beiden Opfer wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht. Bei ihnen handelt es sich um 45 und 68 Jahre alte deutsche Männer. In Lebensgefahr befanden sie sich nicht.
Am Freitag hatte es in Würzburg eine Messerattacke mit drei Toten gegeben. Ein 24 Jahre alter Somalier hatte drei Frauen mit einem Messer erstochen und sieben weitere Menschen verletzt - fünf von ihnen schwer. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und ist in Untersuchungshaft. In diesem Fall prüfen die Ermittler einen möglichen islamistischen Hintergrund und ob der Tatverdächtige psychisch krank ist.
Quelle: ntv.de, jpe/hul/dpa