Panorama

Cottbus greift nach dem RekordWar das der historisch heißeste Juni-Tag?

19.06.2022, 17:57 Uhr
293393342
Wohl dem, der Möglichkeiten zur Abkühlung in der Nähe hatte. (Foto: picture alliance/dpa)

Fast geschafft - Deutschland hat das erste Hitze-Wochenende bald hinter sich. Und wie erwartet, war der Sonntag vielerorts nochmal ein Stück heißer als der Vortag. Gleich reihenweise meldeten Wetterstationen im Osten Temperaturen von mehr als 38 Grad.

Die erste Hitzewelle des Jahres verabschiedet sich langsam. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) registrierte am Sonntagnachmittag laut vorläufigen ersten Messungen an mehreren Wetterstationen in den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg Werte von 38 Grad Celsius. Vielerorts lagen die Temperaturen zudem nur knapp darunter. Ursache für die Hitzewelle ist der Zustrom trockenheißer subtropischer Luft aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika. Auch dort herrschen derzeit extreme Temperaturen.

Der vorläufige Spitzenwert wurde demnach an einer Wetterstation in der ostbrandenburgischen Stadt Cottbus sowie im sächsischen Dresden-Strehlen mit jeweils 39,2 Grad erreicht. Wenn dieser sich bestätigt, würde dies einen neuen deutschen Rekord für die sogenannte zweite Juni-Dekade bedeuten. Der bisherige Höchstwert für diese Zeit wurde 2002 mit 38,3 Grad im Rheinland gemessen.

In einem breiten Streifen vom Oberrhein in Baden-Württemberg über das südliche Hessen und Bayern bis in das südliche Ostdeutschland wurden nach Angaben des Wetterdienstes am Nachmittag zwischen 35 und 37 Grad registriert. Im weiteren Verlauf des Tages drohten demnach in vielen Regionen auch starke Gewitter und teilweise unwetterartiger Regen.

Tödliche Badeunfälle

Im starken Gegensatz dazu befand sich der Norden und Nordwesten Deutschlands am Wochenende unter dem Einfluss einer Kaltfront, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurden am Sonntagmittag vor allem in Meeresnähe teils lediglich Werte zwischen zwölf und 15 Grad erreicht. Auch in Nordrhein-Westfalen waren es verbreitet lediglich um die 20 Grad.

Bereits am Vortag waren nach Angaben der Meteorologen vielfach Werte um 37 Grad gemessen worden. Der Tagesspitzenwert von 37,1 Grad wurde parallel von zwei Wetterstationen in Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz und in Waghäusel-Kirrlach in Baden-Württemberg gemeldet. Selbst in der Nacht zu Sonntag sanken die Temperaturen demnach vielfach nur auf 23 bis 24 Grad, so an mehreren Orten im südlichen Rheinland-Pfalz.

An Badestellen herrschte vielfach Hochbetrieb. Dabei kam es auch wieder zu tödlichen Unfällen. Im nordrhein-westfälischen Hürth versank am Samstag ein 18-Jähriger beim Schwimmen vor einem Badestrand im Wasser. Er wurde nach Angaben der Behörden erst eine Stunde später von Einsatzkräften der Feuerwehr gefunden und starb im Krankenhaus. In Berlin starben ebenfalls am Samstag laut Feuerwehr ein 17-Jähriger und ein 59-Jähriger in Badeseen.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

ExtremwetterWetter