Panorama

Die Wetterwoche im SchnellcheckSommer schwankt zwischen Hitze und Unwettern

19.06.2022, 14:15 Uhr
imageVon Björn Alexander
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Die Sonne verdrängt dunkle Wolken über dem bayerischen Schwanberg. (Foto: picture alliance/dpa)

Die erste kleine Hitzewelle des Jahres ist in der neuen Woche vorbei. Dennoch bleibt es heiß, teilweise jedenfalls: Temperaturen von 30 Grad und mehr wechseln sich ab mit kühleren Regentagen. Nur in Freiburg kommt kaum etwas von der Abkühlung an.

Das Ende der alten Wetterwoche zeigt sich geprägt von krassen Kontrasten. Denn während am Sonntagmittag im Norden und Westen schon Schauer samt kühlerer Luft durchzogen, heizte der Hochsommer im übrigen Land erneut auf Rekordniveau ein. Eine Konstellation, die uns Temperaturunterschiede von über 20 Grad bescherte. Beispielsweise im Vergleich der Hotspots Bestensee, Frankfurt/Oder (beides Brandenburg), Halle-Trotha (Sachsen-Anhalt) oder in Torgau (Sachsen) mit um und über 36 Grad am frühen Mittag, während zeitgleich Kleve am Niederrhein (NRW) nur 14 und die Wetterstationen an der Nordsee zum Teil sogar nur 12 oder 13 Grad vermeldeten.

In der neuen Woche setzen sich die durchaus respektablen Schwankungen und Unterschiede fort, auch wenn der Höhepunkt der Hitzewelle bereits überschritten wurde. Denn wiederholt treten Schauer und Gewitter samt Unwetterprotenzial auf den Plan und sorgen dafür, dass erneute Sommervorstöße nicht ganz so brachial verlaufen wie am Wochenende.

Gleichzeitig werden sicherlich viele Menschen mit sorgenvoller Miene auf die zum Teil erhebliche bis extreme Trockenheit samt Folgen wie zum Beispiel die sehr große Waldbrandgefahr blicken. So herrscht aktuell nahezu im gesamten Osten sowie in großen Teilen des Südens unseres Landes die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 von 5 vor. Allerdings ist ein bisschen Entspannung glücklicherweise in Sicht.

Größere Regenmengen möglich

Denn das teilweise abwechslungsreiche Wetter könnte bis zum Ende der Woche teilweise sogar größere Regenmengen bringen. Am meisten Nass sagen die Wettercomputer für die Südhälfte voraus - bis zum Ende der Woche durchaus mit Spitzen von deutlich über 50 Liter pro Quadratmeter.

Es wird somit eine bewegte Wetterzeit, die neben teils großen Temperaturunterschieden und Unwettergefahr auch den kalendarischen Sommerbeginn bringt. Der ist am Dienstag, 21. Juni, um 11.13 Uhr. Dann erreicht die Sonne ihren nördlichen Wendepunkt und beschert uns die längsten Tage des Jahres mit 16 bis knapp über 17 möglichen Sonnenstunden, wobei der Norden die längsten Tage und dementsprechend die kürzesten Nächte bekommt.

Nacht zum Montag: Unwettergefahr über der Mitte

An der Grenze zwischen der zunehmend schwül-heißen Sommerluft im Süden und der von Norden nachrückenden Kaltfront sind mitunter kräftige Schauer und Gewitter unterwegs. Örtlich mit Hagel, Sturmböen und Starkregen. Das gilt insbesondere in einem Streifen vom südlichen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis herüber nach Brandenburg und Berlin. Im Norden Deutschlands lassen die Schauer derweil nach. Auch im Süden fallen die einzelnen Hitzegewitter des Tages rasch zusammen. Tiefstwerte: in der Nordhälfte 10 bis 15 Grad, im Süden 18 bis 22 Grad.

Montag: Gewitter weiterhin aktiv - ganz große Hitze ist vorbei

Zum Wochenstart fällt über der Mitte und im Osten teils noch gewittriger Regen, der im Tagesverlauf aber nachlässt. Sonst setzt sich in der Nordhälfte freundlicheres Wetter durch. In der Südhälfte ist es ebenfalls oft sonnig, bevor sich ab dem späteren Nachmittag dann lokale Schauer samt Blitz und Donner bilden können. Die Hitze ist für die meisten von uns vorbei.

Die Höchstwerte erreichen im Norden 17 bis 23 Grad, über der Mitte 23 bis 27 Grad und nur ganz im Süden 28 bis 31, am südlichen Oberrhein bis 34 Grad. Damit wird es über der breiten Mitte wie in Berlin, Leipzig, Koblenz oder Frankfurt am Montag gut 10 bis 15, im Osten teils bis zu 20 Grad kühler als am Vortag. In Freiburg kommt dagegen kaum etwas von der Abkühlung an. Von etwa 40 Grad in der Spitze geht es nur auf 34 Grad runter.

Dienstag: Sommeranfang verläuft standesgemäß

Von ganz vereinzelten Gewittern mal abgesehen dominiert am kalendarischen oder auch astronomischen Sommerbeginn die Sonne und bringt es verbreitet auf 10 bis 15 ungetrübte Betriebsstunden. Die Temperaturen spielen ebenfalls mit im Sommerduett und haben im Norden 18 bis 24 und im übrigen Land 24 bis 34 Grad am Start. Der Hitzepol liegt hierbei weiterhin in den Flussniederungen im Südwesten.

Mittwoch und Donnerstag: Süden und Südwesten gewittrig

Im Süden und Südwesten wird die Luft zunehmend gewitterwillig und bringt somit wiederholt Schauer samt Blitz und Donner mit. Zum Teil sind auch intensivere Gewitter nicht auszuschließen. Ansonsten geht es hingegen meistens sonnig und trocken weiter. Dabei wird es im Osten am heißesten. Richtung Lausitz mit Spitzen von bis zu 33 Grad. Am kühlsten ist es unterdessen an der Nordsee bei um die 20 Grad.

Freitag und am Wochenende: Geht der Sommer baden?

Die Wettercomputer sind beim Blick auf das Ende der Woche ziemlich unentschlossen. In den letzten Tagen sollte den Prognosen nach die große Abkühlung kommen. Momentan ist das aber gar nicht mehr so sicher, weshalb der Mittelweg derzeit wohl die beste Option bei den Vorhersagen ist. Demnach wäre es am Freitag im Osten noch länger heiß mit bis zu 32 Grad, bevor es am Wochenende mit eher lauwarmen Sommerwerten weitergeht. Das bedeutet meist um die 22 bis 27 Grad, mit Wärmeschwerpunkten im Osten und im Süden. Dabei müssen wir uns vielerorts auf ein ansteigendes Schauer- und Gewitterrisiko einstellen. Kurzum: leicht wechselhaftes, aber dennoch angenehmes und dementsprechend mitteleuropäisches Sommerwetter.

Quelle: ntv.de

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