Gewalt und ChampagnerWeitere Entführer belasten Christina Block

In die Entführung der Block-Kinder zu Silvester 2023 waren israelische Sicherheitsexperten involviert. Nach ihnen wird international gefahndet. Jetzt sagen zwei weitere unter besonderen Umständen in Hamburg aus.
Im Entführungsfall Block hat das Hamburger Landeskriminalamt die Vernehmung von zwei weiteren Beteiligten erreicht. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung sagte am Donnerstag zunächst Thach Yitshak K. vor den Ermittlern aus, heute soll Said B. Rede und Antwort stehen.
K. soll dem Bericht zufolge umfassend ausgesagt und dabei auch vollumfänglich gestanden haben. Er habe offenbart, wie die Befehlsstruktur aussah, wie der Kontakt zu Christina Block ablief und wie die Entführer vor Ort in Dänemark agierten. Der gesamte Einsatz sei laut K. keineswegs geheim gewesen. Die Beteiligten nutzten seinen Angaben zufolge ihre echten Reisepässe, mieteten Autos und bezahlten mit ihren Kreditkarten.
Ihm sei gesagt worden, dass die Aktion in Absprache mit den deutschen Behörden stattfinde. Nach der Rückkehr der Entführer am Neujahrsmorgen soll laut K. im Hotel gemeinsam mit Christina Block angestoßen worden sein, dass die Kinder nun zu ihr zurückkehren könnten. B., der laut Ermittlern eines der Fluchtfahrzeuge fuhr, könnte diese Aussagen bestätigen oder ergänzen. K. bestätigte eine Aussage des Ex-Mannes von Block, Stephan Hensel. Demnach soll ein Mitglied des Entführungskommandos, Jonathan C., gewaltsam gegenüber Hensel geworden sein.
Vorbereitungen für Aussagen im Prozess
In der vergangenen Woche hatte bereits der mutmaßliche Kopf des Kommandos, das zu Silvester 2023 die Kinder von Block aus Dänemark entführte, gegen die Unternehmerin schwere Vorwürfe erhoben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge beschuldigte er Block, von Anfang an alles über die geplante Entführung gewusst zu haben.
Nach den israelischen Beteiligten an der Entführung wurde international gefahndet, lediglich Tal. S. sitzt im Hamburger Prozess mit auf der Anklagebank. Die Aussagen der anderen Beteiligten waren möglich geworden, nachdem die Staatsanwaltschaft Hamburg die Fahndungen aufgehoben und ihnen sicheres Geleit zugesichert hatte. Bei den jetzigen Vernehmungen, zu denen K. und B. mit ihrem Anwalt erschienen, soll ausgelotet werden, ob und unter welchen Bedingungen sie im Prozess aussagen könnten.
Die Kinder waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft von einer israelischen Sicherheitsfirma ihrem Vater gewaltsam entzogen und nach Deutschland gebracht worden. Laut Christina Block handelte das Unternehmen auf eigene Faust. Der Prozess ist bis zum 10. Dezember unterbrochen, um allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, die Aussagen zu bewerten.