Staus und Stromausfälle Winter zeigt erstmals Muskeln
02.12.2014, 12:53 Uhr
Bei Ilmenau kann der Winter noch verzücken - in Tschechien und Ungarn saßen Hunderte reisende fest.
(Foto: picture alliance / dpa)
Verschneite Straßen, glatte Fahrbahnen, liegengebliebende Züge: In Tschechien, Ungarn und Ostdeutschland haben die Menschen mit den ersten Ausläufern des Winters zu kämpfen. In einigen Regionen sind bereits gute Nerven gefragt.
Der Wintereinbruch in einigen Teilen Osteuropas sowie in Thüringen hat zu teils erheblichen Verkehresbehinderungen und Stromausfällen geführt. Auf der Autobahn 9 in Richtung München seien etliche Lkw an einer Steigung auf verschneiter Strecke liegengeblieben, berichtet die "Thüringer Allgemeine". Der Stau mit Lastern hatte eine Länge von gut drei Kilometer. Auch im Thüringer Wald habe es geschneit.
Betroffen war zudem Tschechien. Wegen eingefrorener Oberleitungen kam der Bahnverkehr in der Nacht zum Dienstag und am Morgen fast völlig zum Erliegen. Hunderte Reisende mussten die Nacht in Zügen auf freier Strecke oder in Bahnhofshallen verbringen. Ein Sprecher der tschechischen Bahn empfahl, wenn möglich auf Fahrten mit dem Zug zu verzichten.
Auf den Straßen führte Glatteis zu Behinderungen und zahlreichen Verkehrsunfällen. Tausende Haushalte seien ohne Strom, teilte ein Sprecher des Stromkonzerns CEZ mit. In Prag und anderen Großstädten fielen im Berufsverkehr die Straßenbahnen aus. Im Tagesverlauf wurde mit weiteren gefrierenden Niederschlägen gerechnet.
In Ungarn haben Eisregen, eingefrorene Weichen und umgestürzte Bäume in der Nacht den Eisenbahnverkehr in Teilen Ungarns lahmgelegt. Besonders betroffen waren Strecken im Osten von Budapest und damit auch internationale Verbindungen nach Rumänien. Auch hier sprachen Reisende von feststeckenden Zügen, in denen sie stundenlang ohne Strom und Heizung ausharren mussten.
Ein Zug soll zehn Stunden in einem abgelegenen Budapester Vorstadt-Bahnhof gestanden haben, ohne dass die Reisenden informiert oder ihnen geholfen worden sei, berichtete das Internet-Portal "index". Wegen des Eisregens sperrten die Behörden auch etliche Straßen rund um die ungarische Hauptstadt.
Auch in den nächsten Tagen bleibt es kalt. Besonders in der Nordhälfte muss mit Frost gerechnet werden, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander. In der Nacht erreichen die Tiefstwerte unter minus 5 Grad. "Reifglätte ist in diesen Nächten immer ein Thema", so Alexander. Auch zwischenzeitlicher Glatteisregen sei nicht auszuschließen.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa