Horrorfund in Hurghada Zweite Frau nach Hai-Angriff gestorben
03.07.2022, 18:01 Uhr
Kann vier Meter lang werden: Der Tauchclub von Hurghada berichtet über die Sichtung eines Makohais in der Gegend der beiden Unglücke.
(Foto: imago images/imagebroker)
Im ägyptischen Seebad Hurghada gibt es offenbar zwei Opfer nach Hai-Attacken. Kurz nach dem gewaltsamen Tod einer Österreicherin berichtet das Umweltministerium von einer zweiten Leiche, die im Meer gefunden wurde. Ob es derselbe Hai war, ist unklar.
In Ägypten ist offenbar eine zweite Frau beim Schwimmen im Roten Meer von einem Hai angegriffen und getötet worden. Das ägyptische Umweltministerium sprach am Sonntag von zwei Frauen, die am Freitag in Sahel Haschisch südlich des Badeorts Hurghada von einem Hai attackiert worden seien. Das Ministerium machte auf seiner Facebook-Seite keine Angaben zur Nationalität der getöteten Frauen.
Laut einem Reuters-Bericht soll es sich bei der zweiten getöteten Frau um eine Rumänin Ende 40 handeln. Sie sei mehrere Stunden nach dem ersten Angriff entdeckt worden, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf zwei anonyme Quellen. Demnach passierte die zweite Hai-Attacke nur 600 Meter entfernt. Ob beide Attacken von demselben Hai ausgeführt wurden, ist unklar.
Todeskampf vom Steg gefilmt
Am Samstag war zunächst bekannt geworden, dass eine Österreicherin nach einem Hai-Angriff gestorben ist. Der Hai habe sich der 68 Jahre alten Frau beim Schwimmen genähert, hieß es aus medizinischen Kreisen in Hurghada am späten Samstagabend. Sie habe einen Schock erlitten und sei im Krankenhaus verstorben. Die russische Agentur Ria Novosti berichtete, die Frau habe bei dem Angriff einen Arm und ein Bein verloren. Das österreichische Außenministerium in Wien bestätigte den Tod einer Österreicherin, ohne weitere Details zu nennen. Medizinischen Kreisen in Ägypten zufolge war sie mit einem Ägypter verheiratet und lebte in Hurghada am Roten Meer. "Ich gehe nur kurz ins Wasser", soll sie ihrem ägyptischen Lebenspartner laut dem britischen Boulevard-Blatt "Daily Mail" noch gesagt haben.
Touristen verfolgten die schrecklichen Szenen vom Strand und von einem Steg aus. Ein Video des Zwischenfalls zeigt, wie die Frau in rot gefärbtem Wasser versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Unterdessen versuchen Männer vom Steg aus, sie mit einem Seil aus dem Wasser zu ziehen.
Makohai gesichtet
Der Vorfall ereignete sich in einer Bucht südlich von Hurghada. Der Strand wurde für drei Tage geschlossen. Die Kammer für Tauch- und Wassersport (CDWS) informierte ihre Mitglieder nach dem Zwischenfall über die Sichtung eines Makohais in der Gegend. Wassersport wie Tauchen, Schnorcheln, Kite- und Windsurfen seien während dieser Zeit in dem Gebiet nicht gestattet, hieß es. Makohaie können ein Tempo von bis zu 70 Kilometern pro Stunde erreichen. Ausgewachsen können sie über vier Meter lang und über 500 Kilogramm schwer werden.
Das Rote Meer ist unter anderem für Taucher ein beliebtes Reiseziel. Angriffe von Haien sind dort eigentlich sehr selten. Vereinzelt kam es aber auch hier zu tödlichen Attacken. 2018 starb ein Tourist aus Tschechien nach einem Hai-Angriff, 2015 kamen so auch ein Deutscher und 2010 eine deutsche Rentnerin ums Leben. Möglicherweise werden die Tiere durch Abfälle angelockt oder durch - eigentlich verbotenes - Futter und Köder von Ausflugsbooten.
Für Tauch-Anbieter, die auch Tauchgänge zu Haien anbieten, sind die Raubfische eine wichtige Einnahmequelle. Laut Mahmud al-Hanafi, Professor für Meeresbiologie an der Suezkanal-Universität, kann ein Hai mit einer Lebensdauer von 20 Jahren einen wirtschaftlichen Wert von bis zu vier Millionen Dollar erreichen. Im Roten Meer leben unter anderem Hammerhaie, Weißspitzen-Hochseehaie und Seidenhaie. Sie zu füttern oder mit rohem Fleisch zu ködern, ist verboten.
Quelle: ntv.de, mau/dpa/rts