Panorama

Anschlagsversuch in LudwigshafenZwölfjähriger hatte Schulverbot

31.01.2017, 19:58 Uhr
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Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen. (Foto: picture alliance / Markus Prossw)

Erst zwölf Jahre ist der Junge alt und steht schon dringend unter Verdacht, einen islamistischen Anschlag versucht zu haben. Auffällig war er schon lange - hätten die Behörden seine Pläne also erahnen können? Darauf gibt es nun Hinweise.

Der zwölfjährige Junge, der einen Bombenanschlag auf den Ludwigshafener Weihnachtsmarkt geplant haben soll, hatte in seinem ehemaligen Gymnasium wegen Störaktionen Hausverbot. Das teilte eine Sprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier mit.

Darüber hatte zuvor die ARD berichtet. Keine Bestätigung gab es für Informationen, wonach der vermutlich radikalisierte Zwölfjährige sich auf einem Schulausflug in Speyer antisemitisch geäußert habe - und die Behörden deshalb Kenntnis von seiner Einstellung hätten haben können.

"Weder den Schulleitungen noch uns sind diesbezügliche Vorfälle bekannt geworden", sagte die ADD-Sprecherin. Laut dem Bericht hatte der Junge auch Hausverbot in mehreren Moscheen der Stadt. Ein Sprecher einer Moschee sagte demnach, der Junge habe sich bereits vor zwei Jahren darüber erkundigt, wie diese zum Islamischen Staat stehe.

Man habe darüber auch mit dem Jugendamt gesprochen, zitiert die ARD den Sprecher. Die ADD sagte dem Sender, der Junge sei vor zwei Jahren wegen seiner Aggressivität aufgefallen. Daher habe man das Jugendamt eingeschaltet.

Der Deutsch-Iraker soll am 26. November auf dem Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen vergeblich versucht haben, ein mit Sprengpulver gefülltes Konservenglas zu zünden. Am 5. Dezember soll er das Glas in einer Tasche nahe dem Rathaus deponiert haben, wo es entdeckt wurde. Dabei wurde er gefasst. Der in Ludwigshafen geborene Junge ist wegen seines Alters strafunmündig und derzeit in einer geschlossenen Einrichtung.

Quelle: vpe/dpa

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