Politik

Angebliche Drogenboote im VisierPentagon: Sechs Tote nach Militärschlägen im Pazifik

10.11.2025, 18:33 Uhr
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Die US-Armee hatte Anfang September mit Angriffen auf Boote vor allem in der Karibik begonnen. (Foto: picture alliance / CNP/AdMedia)

Seit Wochen attackieren die USA angebliche Drogenboote in Karibik und Pazifik. Nun meldet Pentagon-Chef Hegseth erneut zwei Attacken. Dabei sollen sechs mutmaßliche Schmuggler ihr Leben verloren haben.

Bei erneuten US-Angriffen auf angebliche Drogenboote sind im östlichen Pazifik sechs Menschen getötet worden. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte im Onlinedienst X, es habe am Sonntag in internationalen Gewässern zwei Angriffe im östlichen Pazifik auf zwei Boote mit "Rauschgift" gegeben. Jeweils drei Männer waren demnach an Bord. "Alle sechs wurden getötet. Keine US-Kräfte wurden verletzt", fügte Hegseth hinzu. Die Gesamtzahl der Toten durch Angriffe der US-Armee auf mutmaßliche Drogenhändler auf See stieg damit auf mindestens 76.

Die US-Armee hatte Anfang September mit Angriffen auf Boote vor allem in der Karibik begonnen, später wurden auch Boote im östlichen Pazifik attackiert. Die angegriffenen Boote sollen der US-Regierung zufolge Drogen transportiert haben .Die USA haben bislang keine Beweise dafür vorgelegt, dass die attackierten Boote tatsächlich Drogen beförderten. Wie in den Fällen zuvor nannte die US-Regierung keine Namen der angegriffenen Gruppen. Hegseth sprach aber von Mitgliedern von "Terrororganisationen".

Kritiker bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig - selbst wenn diese sich tatsächlich gegen Drogenhändler richten würden. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk rief die US-Regierung auf, ihr Vorgehen zu überprüfen. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt auch mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt, zudem befindet sich der US-Flugzeugträger "Gerald R. Ford" auf dem Weg in die Region.

Washington wirft vor allem Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die USA aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro spricht dagegen von illegalen "Hinrichtungen" und vermutet dahinter US-Pläne zu seinem Sturz.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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