Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 17:33 Abgehörtes Telefonat: Russischer Soldat klagt gegenüber seiner Frau über massive Probleme +++

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Ein russischer Soldat hat laut "Kyiv Post" in einem vom ukrainischen Militärgeheimdienst abgehörten Telefonat mit seiner Frau angedeutet, dass die Streitkräfte Moskaus an der Front enorme Verluste erleiden. Auch habe er ihr gesagt, sie solle nicht glauben, was sie in den Fernsehnachrichten sehe. "Die Verluste waren in letzter Zeit enorm. Und nur noch wenige von uns sind übrig, dennoch schicken sie uns weiterhin in gefährliche Stellungen. Und sie können nichts dagegen tun, wir können nichts tun, das Kommando sind Idioten", zitiert das Medium aus dem vom Geheimdienst veröffentlichten Gespräch. Der Soldat beschwert sich demnach auch darüber, schlecht ausgerüstet zu sein und keine Munition mehr zu haben. "Die Ukrainer kämpfen stark und sind gut ausgerüstet. Und wir haben nichts. Was im Fernsehen erzählt wird, ist im Allgemeinen Unsinn. Es ist besser, es überhaupt nicht anzustellen."

+++ 16:52 Deutsche Welle: Kameramann durch Streumunition getroffen +++
Wie die Deutsche Welle mitteilt, ist ihr Kameramann Ievgen Shylko 23 Kilometer entfernt von der Front von einem Schrapnell russischer Streumunition verletzt worden. Ein ukrainischer Soldat sei zudem ums Leben gekommen. Laut Deutsche Welle ist das Team heute Mittag bei Dreharbeiten auf einem Truppenübungsplatz im Donbass unter russischen Artilleriebeschuss geraten. Shylkos Zustand soll stabil sein, er liegt den Angaben nach im Krankenhaus. Korrespondent Mathias Bölinger sagt zu dem Vorfall: "Wir haben die ukrainische Armee bei Schießübungen gefilmt, als wir plötzlich mehrere Explosionen hörten. Wir legten uns hin, es folgten weitere Explosionen. Wir sahen, dass Menschen verwundet wurden. Später bestätigte die ukrainische Armee, dass wir mit Streumunition beschossen worden waren."

+++ 16:20 Ukraine soll der NATO "so nahe wie nie" sein +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisiert Russlands Rückzug aus dem internationalen Abkommen für Getreideexporte über das Schwarze Meer. "Wir verurteilen Moskaus Versuch, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen, auf Schärfste", teilt Stoltenberg nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit. Die Verbündeten stünden der Ukraine so lange wie nötig zur Seite. Das von Russland angegriffene Land sei der NATO nach dem jüngsten Gipfel des Bündnisses so nahe wie nie. Selenskyj wiederum berichtet, in dem Telefonat sei es um weitere Schritte zur Integration seines Landes in die westliche Verteidigungsallianz gegangen. Man habe zudem über Schritte gesprochen, um den Getreidetransport übers Schwarze Meer wieder möglich zu machen und langfristig zu gewährleisten. Details nennt er dabei nicht.

+++ 16:03 Russische Angriffe beschädigen Museen innerhalb von Weltkulturerbe +++
Die russischen Angriffe auf die ukrainische Hafenstadt Odessa haben laut Informationen der UNESCO mehrere Museen innerhalb des Weltkulturerbes beschädigt. Wie aus einer Mitteilung der UN-Organisation für Kultur, Wissenschaft und Bildung in Paris hervorgeht, sind vor allem das Archäologische Museum, das Flottenmuseum und das Literaturmuseum betroffen. Die UNESCO hat das historische Zentrum von Odessa infolge des russischen Krieges im Januar 2023 in die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes aufgenommen.

+++ 15:28 Selenskyj hält an Krim-Ziel fest - "Das ist unser souveräner Staat" +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj bekräftigt beim Aspen Security Forum, dass das Land nicht gewillt ist, von seinen Zielen in Bezug auf die Krim abzurücken. Kiew verfolge das Ziel, die "gesamte Krim" zurückzuerobern. "Das ist unser souveräner Staat, und unser souveränes Gebiet ist Teil dieses Staates", so Selenskyj. Die Halbinsel ist zuletzt wieder vermehrt in den Fokus des Krieges gerückt, unter anderem durch eine Attacke auf die Kertsch-Brücke sowie Angriffe auf Munitionsdepots.

+++ 14:58 US-Außenminister über Putin: "Äußerst wichtig, dass wir ihn vom Gegenteil überzeugen" +++
Damit Russland seine Position hinsichtlich der Schaffung von Frieden in der Ukraine ändert, hält US-Außenminister Anthony Blinken es für nötig, Präsident Wladimir Putin davon zu überzeugen, dass sein Regime nicht in der Lage sein wird, die Ukraine und alle, die sie unterstützen, zu überleben. Das soll der Amerikaner laut einem Korrespondenten von "Ukrinform" beim Aspen Security Forum gesagt haben. "Das Grundproblem besteht darin, dass Präsident Putin weiterhin glaubt, dass er die Ukraine und alle, die sie unterstützen, überleben kann. Es ist äußerst wichtig, dass wir ihn vom Gegenteil überzeugen", so Blinken. Er verweist in dem Zusammenhang auf die enge Zusammenarbeit der internationalen Partner und die militärische Unterstützung für die Ukraine.

+++ 14:26 Russland: Journalist durch ukrainischen Angriff mit Streumunition getötet +++
Ein russischer Militärkorrespondent ist nach offiziellen Angaben aus Moskau im Kampfgebiet im Süden der Ukraine ums Leben gekommen. "Durch Beschuss mit Streumunition vonseiten der ukrainischen Streitkräfte haben vier Journalisten unterschiedlich schwere Verletzungen erlitten", teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Der Korrespondent der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, Rostislaw Schurawljow, ist demnach auf dem Weg zum Feldlazarett seinen Verwundungen erlegen. Die Agentur hat seinen Tod bestätigt. Daneben sind den Angaben zufolge noch ein Fotokorrespondent von Ria Nowosti und zwei Mitarbeiter der kremlnahen Tageszeitung "Iswestija" getroffen worden. Die Gruppe soll im Raum Pjatychatky südlich von Saporischschja unter Feuer geraten sein. Eine ukrainische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite aus nicht überprüfen.

+++ 13:51 China fordert Moskau und Kiew zur Lösung im Getreide-Streit auf +++
China ruft nach dem russischen Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine beide Seiten zu einer raschen Wiederaufnahme der Exporte auf. Chinas stellvertretender Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Geng Shuang, forderte im UN-Sicherheitsrat eine baldige Wiederaufnahme der Ausfuhren von Getreide und Düngemitteln aus Russland und der Ukraine. Peking hoffe, dass die Betroffenen mit den zuständigen UN-Gremien zusammenarbeiteten, um eine ausgewogene Lösung für die berechtigten Anliegen aller Parteien zu finden, sagte Geng nach einem Bericht des chinesischen Staatsfernsehens bei der Sitzung in New York. Dies sei notwendig, um die internationale Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

+++ 13:20 Ukrainische Luftwaffe meldet Abschuss von fünf Shahed-Drohnen +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben alle fünf Shahed-Drohnen, mit denen Russland die Ukraine in der vergangenen Nacht aus dem Südwesten angriffen hat, zerstört. Dies berichtet nun die ukrainische Luftwaffe auf Facebook. Zudem sei es gelungen, neun taktische Aufklärungsdrohnen zu zerstören. Die ukrainische Luftwaffe habe in den vorangegangenen Tagen mehr als 25 Luftangriffe gegen die russischen Besatzer durchgeführt, heißt es weiter.

+++ 12:53 Selenskyj: Gegenoffensive wird nun "an Fahrt aufnehmen" +++
Nach einem langsamen Start wird die ukrainische Gegenoffensive Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge nun "an Fahrt gewinnen". Dies sagte er auf dem Aspen-Sicherheitsforum. Für den verspäteten Beginn der Operation macht Selenskyj den Mangel an Munition verantwortlich. "Weil wir ein bisschen spät angefangen haben, kann man sagen, und das ist die Wahrheit, die von allen Experten geteilt wird, dass Russland die Zeit hatte, unser ganzes Land zu verminen und mehrere Verteidigungslinien aufzubauen." Trotz der Schwierigkeiten machten die ukrainischen Streitkräfte Fortschritte, sagte er weiter. "Wir wollten unsere Leute, unser Personal und unsere Soldaten nicht verlieren, wir wollten keine Ausrüstung verlieren, und deshalb waren sie sehr vorsichtig bei den Offensivaktionen", sagte er. "Ich würde sagen, wir nähern uns einem Zeitpunkt, an dem die entsprechenden Maßnahmen an Fahrt gewinnen können, weil wir bereits durch einige Minengebiete gehen und diese entminen."

+++ 12:22 Explosionen in Munitionslager auf Krim nach Drohnenangriff +++
Bei dem von Russland gemeldeten Drohnenangriff auf die Krim (Eintrag von 10.58 Uhr) ist offenbar ein Munitionsdepot getroffen worden. Dies teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur, Sergej Aksjonow, auf Telegram mit. "Nach vorläufigen Angaben gab es keine Verletzten oder Schäden. Es wurde beschlossen, die Bevölkerung in einem Umkreis von 5 Kilometern vom Ort des Geschehens in Notunterkünfte zu evakuieren", schreibt er. Er gehe davon aus, dass die Schäden in Kürze beseitig werden. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die einen Großbrand dokumentieren. Auf einigen Videos sind auch Detonationen zu hören. Zunächst war auch von einem Angriff auf ein Treibstofflager die Rede.

Update 12.53 Uhr: Das ukrainische Militär bestätigte den Angriff.

+++ 11:59 Ukraine: 5000 Wagner-Söldner in Belarus eingetroffen +++
Rund 5000 Wagner-Söldner sollen in Belarus eingetroffen sein. Dies erklärte der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzdienstes, Andrii Demtschenko, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Die Grenze zu Belarus werde auf zusätzliche Gefahren kontrolliert, fügte er demnach hinzu. Bisher sei keine unmittelbare Bedrohung für die Ukraine festgestellt worden. Demtschenko sagte, die Zahl der Wagner-Männer in Belarus habe sich zunächst auf Hunderte belaufen, aber es seien immer wieder Söldner eingetroffen.

+++ 11:24 Gouverneur wirft Ukraine Einsatz von Streumunition in Russland vor +++
Russischen Angaben zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte Streumunition auf das Dorf Schurawlewka in der Region Belgorod abgefeuert. Dies teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. "Im Bezirk Belgorod wurden 21 Artilleriegranaten und drei Ladungen Streumunition aus MLRS (Anm. d. Red.: Mehrfachraketenwerfern) auf das Dorf Schurawlewka abgefeuert. Das Dorf wurde auch mit einer Kamikaze-Drohne angegriffen und mit einem Granatwerfer beschossen - 10 Schüsse wurden registriert. Neun Artilleriegranaten und zwei Granatwerfer wurden auf das Dorf Schtschetinowka abgefeuert", heißt es in der Erklärung.

+++ 10:58 Russland meldet erneut ukrainischen Drohnenangriff auf die Krim +++
Die Ukraine hat nach russischen Angaben die annektierte Halbinsel Krim erneut mit Drohnen angegriffen. Ziel des Angriffs sei Infrastruktur im Bezirk Krasnohwardijske im Zentrum der Krim gewesen, teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur, Sergej Axjonow mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Einsätzkräfte seien vor Ort, um mögliche Folgen zu beseitigen. Der Verkehr auf der Krim-Brücke ist zuvor kurzzeitig gestoppt worden (siehe Eintrag von 10.13 Uhr).

+++ 10:40 ntv-Reporterin zu Getreide-Deal: Erdogans Vorstoß hat geringe Erfolgschance +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will Kreml-Chef Wladimir Putin von einer Wiederaufnahme des Getreideabkommens überzeugen. ntv-Reporterin Kavita Sharma schätzt das Vorhaben aus Ankara schwierig ein. "Beobachter gehen eher von geringen Chancen aus", sagt sie. Aus ukrainischer Sicht sei die Fortführung des Deals auch wirtschaftlich von großer Bedeutung.

+++ 10:13 Verkehr auf Krim-Brücke gestoppt +++
Der Verkehr auf der Krim-Brücke ist offenbar gestoppt worden. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Der Grund für die Sperrung wurde nicht genannt. Autofahrer, die von der Verkehrsbehinderung betroffen sind, wurden aufgefordert, "Ruhe zu bewahren". Zuvor hatten die Behörden ein Memo an die Autofahrer herausgegeben, was im Falle eines Alarms auf der Brücke zu tun sei. Es enthielt die Anweisung, das Auto nicht zu verlassen, in Richtung Ausgang zu fahren und sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten... und das Geschehen nicht zu filmen und im Internet zu veröffentlichen.

Update 10.41 Uhr: Der Straßenverkehr auf der Krim-Brücke ist nach Angaben der russischen Behörden nach der kurzen Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Dies teilen die Behörden auf einem amtlichen Telegram-Kanal mit.

+++ 09:55 UN: Russland profitiert bereits von Aus des Getreideabkommens +++
Der UN-Sicherheitsrat wirft Russland vor, durch die Blockade von Getreideexporten von gestiegenen Lebensmittelpreisen zu profitieren. Durch das Getreideabkommen seien die durchschnittlichen Getreidepreise um 23 Prozent gesunken, sagte Martin Griffiths, Leiter der humanitären Hilfe der UN. Diese Preise würden nun schnell ansteigen. Tatsächlich verzeichneten die Weizenpreise am vergangenen Mittwoch den größten Anstieg seit Beginn der russischen Invasion. Da russische Lebensmittelexporte bereits rapide zunehmen, sei das Scheitern des Abkommens für Russland wirtschaftlich von Vorteil, erklären mehrere westliche Botschafter. "Sie exportieren mehr Getreide als je zuvor und zu höheren Preisen", sagte etwa Linda Thomas-Greenfield, die US-Botschafterin. "Russland nutzt das Schwarze Meer einfach als Erpressung. Es spielt politische Spiele und hält die Menschheit als Geisel."

+++ 09:32 ISW: Verhaftung von Girkin ist Beweis für Macht-Verschiebung in Russland +++
Die Verhaftung von Ex-Offizier und Ultranationalist Igor Girkin ist nach Einschätzung des Institute for the Study of War ein Beweis für die Verschiebung der Machtverhältnisse in Russland. Demnach sei die Verfolgung von Girkin der öffentliche Ausdruck von Machtverschiebung zwischen Kreml-Fraktionen, "möglicherweise zum Nachteil des Geheimdienstes FSB, in dem Girkin gedient hatte", schreibt der Think Tank in seinem neusten Update. Girkin muss sich wegen Extremismus verantworten. Immer wieder kritisierte der glühende Kriegsbefürworter die russische Kriegsführung, zuletzt Wladimir Putin persönlich. Russischen Quellen zufolge ist die Verhaftung Girkins Teil der Bemühungen der russischen Präsidialverwaltung, nach der bewaffneten Rebellion der Wagner-Gruppe gegen hochrangige russische Ultranationalisten vorzugehen.

+++ 09:11 Ukraine meldet vier Tote nach Beschuss von Nju-Jork +++
Durch neue russische Angriffe auf eine Ortschaft im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Auf den Ort Nju-Jork im Donbass seien am Abend Fliegerbomben des Typs Fab-250 abgeworfen worden, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Drei Zivilisten seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Befürchtet wird, dass die Zahl der Opfer noch steigt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.

+++ 08:45 Ukraine soll F-16-Jets früher als geplant erhalten +++
Die USA will offenbar früher als geplant F-16-Kampfjets in die Ukraine schicken. "Die F-16 werden wohl gegen Ende des Jahres dort sein", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem US-Sender "Fox News". Ähnlich äußerte sich der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan. Demnach "beeilen" sich die USA, die F-16 in die Ukraine zu bekommen, sagte er laut einem "Politico"-Bericht. "Wir werden so viel Druck wie möglich machen", wird Sullivan zitiert. Das würde den Zeitplan beschleunigen. Kirby warnte jedoch vor zu großen Hoffnungen. "Unserer Einschätzung nach werden diese nicht alleine das Ruder herumdrehen".

+++ 08:15 Ukraine: Drei Tote nach Beschuss von Nikopol +++
Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Streitkräfte die ukrainische Stadt Nikopol im Süden der Ukraine angegriffen. Die Stadt wurde zweimal mit schwerer Artillerie beschossen, teilt der Regionalrat von Dnipropetrowsk, Mykola Lukashuk, auf Telegram mit. "Wir haben drei Tote zu beklagen", schreibt er weiter. Ein 57-Jähriger und seine 78-jährige Mutter sowie ein 42-jähriger Mann seien verletzt worden.

+++ 07:49 Ukrainer wegen Unterstützung Russlands bei der Vorbereitung von Luftangriffen verurteilt +++
Ein Ukrainer ist für die Unterstützung der russischen Streitkräfte zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Dies teilte der ukrainische Sicherheitsdienst auf Telegram mit. Der Mann habe Russland bei der Vorbereitung von Luftangriffen geholfen. Er soll Informationen über Standorte von ukrainischen Logistikzentren für russische Streitkräfte in der Region Dnipro. "Zunächst versuchte er, die Koordinaten der Wartungsstützpunkte für die militärische Ausrüstung der ukrainischen Verteidiger zu ermitteln", heißt es weiter. "Er gab die erhaltenen nachrichtendienstlichen Informationen an den Aggressor weiter, um gezielte Luftangriffe auf ukrainische Objekte vorzubereiten." Russland habe ihn für die Dienste bezahlt.

+++ 07:21 Russisches Parlament erwägt Austritt aus WHO +++
Das russische Parlament erwägt den Austritt Russlands aus der Weltgesundheitsorganisation. Laut dem stellvertretenden Parlamentspräsidenten Petr Tolstoi steht die Entscheidung dazu "im Einklang" mit dem Abbruch der Beziehungen zum Europarat, wie russische Medien berichten. "Die WHO hat Sanktionen gegen unser Land unterstützt, sie hat das Büro [zur Vorbeugung von nicht übertragbaren Krankheiten in Moskau] geschlossen, das gearbeitet hat. Sie versucht, Russland Wahrnehmungen und Regeln aufzuzwingen, die nicht mit unseren Werten übereinstimmen. Die Gesamtheit dieser Faktoren gibt uns zu denken, dass wir in dieser Organisation nichts zu suchen haben", so der Abgeordnete. Er erklärte, die Mitgliedschaft Russlands in der WHO sei "nicht mehr relevant". Laut Tolstoi selbst hält das russische Gesundheitsministerium an dem Verbleib in der WHO fest.

+++ 06:55 Strack-Zimmermann zweifelt an Unabhängigkeit des Roten Kreuzes in Ukraine-Krieg +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zu deutlich mehr Einsatz bei der Klärung des Schicksals von 20.000 Vermissten aus der Ukraine aufgefordert. Zugleich verurteilte sie scharf, dass das belarussische Rote Kreuz Kinder aus der von Russland besetzten Ostukraine nach Belarus gebracht hat, wie Organisationschef Dmitri Schewzow eingeräumt hatte. "Die furchtbaren Berichte über die verachtenswerte Verschleppung von Kindern durch das Rote Kreuz in Belarus wirft die Frage auf, wie unabhängig das Rote Kreuz im aktuellen Konflikt seiner Aufgabe nachkommt. Es reiht sich ein in eine Anzahl von Berichten über Missstände und Korruption bei der Arbeit des Roten Kreuzes insbesondere im Ukraine-Krieg", sagte die FDP-Politikerin.

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+++ 06:26 US-Geheimdienst: Keine Zweifel an Transfer von russischen Atomwaffen +++
Der US-Geheimdienst nimmt die Behauptung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, er habe taktische Atomwaffen nach Belarus verlegt, ernst. Ihre Analysten haben "keinen Grund, Putins Behauptungen über den Transfer anzuzweifeln", sagten Beamte des Geheimdienstes laut CNN vor Reportern. Sie erklärten, dass der Transfer schwer nachzuvollziehen sei, selbst mit Hilfe von Satellitenbildern. Warum sie keine Zweifel an Putins Aussagen haben, wollten sie laut dem Bericht nicht verraten. Auch Großbritannien sehe Anzeichen dafür, dass die Verlagerung der russischen Atomwaffen voranschreite, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace vergangene Woche zu dem Sender. Man bemerke, dass Putin "nicht immer lüge". Auch Wallace verriet nicht, welche Hinweise es auf den Transfer gibt.

+++ 05:58 Ukrainische Regierung vereinfacht heimische Drohnenproduktion +++
Die ukrainische Regierung will die heimische Drohnenproduktion ankurbeln, um den Bedarf der Verteidigungskräfte des Landes schneller zu decken. Dafür wurde ein Beschluss verabschiedet, wonach das bürokratische Verfahren zur Herstellung von Drohnen deutlich vereinfacht werden soll. Dies berichtet der "Kyiv Independent". "Drohnen und die dazugehörige Munition sind an der Front von entscheidender Bedeutung", erklärt Oleksandr Kamyshyn, Minister für strategische Industrie. "Wir können und müssen sie in der Ukraine produzieren, indem wir die günstigsten Bedingungen für unsere Unternehmer schaffen. Nur so können wir den Bedarf der Armee decken und ihr helfen, den Sieg zu erringen".

+++ 05:25 Selenskyj: Krim-Brücke legitimes militärisches Ziel +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Freitag, die Brücke, die die Halbinsel Krim mit Russland verbindet, bringe "Krieg statt Frieden" und sei daher ein militärisches Ziel. "Dies ist die Route, die genutzt wird, um den Krieg mit Munition zu versorgen, und das geschieht täglich. Dadurch wird die Krim-Halbinsel militarisiert", erklärte Selenskyj per Videoschaltung auf der Aspen-Sicherheitskonferenz in den USA. Am Montag hatten Explosionen auf der Krim-Brücke zwei Zivilisten getötet und einen Teil der Brücke beschädigt, die erst vor Kurzem wieder voll nutzbar war, nachdem sie bei einem ähnlichen Anschlag im Oktober schwer beschädigt worden war. Die Ukraine begrüßte zwar den Angriff, übernahm aber nicht direkt die Verantwortung.

+++ 04:44 Selenskyj spricht mit Erdogan über Bedeutung von Getreideabkommen +++
In einem Gespräch mit Erdogan verdeutlicht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nochmal die Wichtigkeit eines Getreideabkommens. Dabei geht es auch um die mögliche Rückkehr zu dem bedeutenden Abkommen zur Verschiffung von Getreide über das Schwarze Meer. "Die Öffnung des Getreidekorridors hat absolute Priorität", teilt Selenskyj nach einem Telefonat mit Erdogan mit. "Zusammen müssen wir eine globale Ernährungskrise verhindern."

+++ 03:36 Russische Streitkräfte beschießen sieben Gemeinden in der Oblast Sumy +++
Die russischen Streitkräfte haben am 21. Juli sieben Gemeinden im Gebiet Sumy beschossen, teilt die zuständige Militärverwaltung mit. Die Gemeinden Nova Sloboda, Bilopillia, Krasnopillia, Esman, Seredyna Buda, Velyka Pysarivka und Shalyhyne sind betroffen. Es wurden mehr als 161 Explosionen registriert. Russland setzte nicht nur Artillerie und Mörser ein, sondern beschoss die Oblast auch mit ungelenkten Flugkörpern und Granatwerfern. Verletzte oder Schäden an der zivilen Infrastruktur sind bisher nicht gemeldet worden.

+++ 02:31 USA planen weitere Militärhilfen für Ukraine +++
Die USA planen Insidern zufolge ein weiteres, 400 Millionen Dollar schweres Rüstungspaket für die Ukraine. Es handle sich hauptsächlich um Artilleriemunition, Luftabwehrraketen und Bodenfahrzeuge, sagen drei Regierungsvertreter. Streumunition sei in diesem Paket nicht enthalten. Die geplante Lieferung stamme aus entbehrlichen Beständen und solle am Dienstag offiziell bekannt gegeben werden.

+++ 00:41 Polen bestellt russischen Botschafter ein +++
Nach lobenden Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin über den sowjetischen Diktator Stalin im Zusammenhang mit Polen kündigt dessen Ministerpräsident Mateusz Morawiecki diplomatischen Protest an. Der russische Botschafter werde ins Außenministerium einbestellt, erklärt Morawiecki auf Twitter. "Stalin war ein Kriegsverbrecher, schuldig des Todes von Hunderttausenden Polen." Putin hatte die westlichen Landesteile Polens, die vor dem Zweiten Weltkrieg zu Deutschland gehörten, als Geschenk Stalins an Polen bezeichnet. Zudem hatte er Polen unterstellt, Ansprüche auf früher polnische Gebiete zu erheben, die die Sowjetunion damals ihren Teilrepubliken Belarus und Ukraine zugeschlagen hatte.

+++ 22:50 Bulgarien sendet Ukraine 100 Transportwagen +++
Am Rande der Sitzung des UN-Sicherheitsrates hat Bulgarien beschlossen, etwa 100 gepanzerte Mannschaftstransportwagen in die Ukraine zu schicken. Dies ist die erste Lieferung von schwerem Gerät des Balkanlandes nach Kiew. Das bulgarische Parlament hat mit 148 Ja- und 52 Nein-Stimmen einen Vorschlag der neuen pro-europäischen Regierung angenommen, die Fahrzeuge zusammen mit Rüstungsgütern und Ersatzteilen zu liefern. Die Regierung hatte in den 1980er-Jahren verschiedene Modelle von BTR-Transportern aus sowjetischer Produktion gekauft, die jedoch nie eingesetzt wurden.

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Quelle: ntv.de, rog/lve/jki/ino/dpa/rts/AFP

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