Auch Raketenwerfer im Einsatz? Belgorod wirft Ukraine Angriff mit Streumunition vor
22.07.2023, 12:48 Uhr Artikel anhören
Trotz internationaler Kritik liefern die USA der Ukraine Streumunition. Nun wirft der Gouverneur von Belgorod den ukrainischen Truppen vor, eine Ortschaft in der russischen Grenzregion damit beschossen zu haben. Opfer oder Sachschäden gebe es keine.
Die Ukraine hat nach russischen Angaben die russische Grenzregion Belgorod mit Streumunition beschossen. Der dortige Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete von ukrainischen Angriffen auf die Ortschaft Schurawljowka, bei denen auch Raketenwerfer zum Einsatz gekommen seien, die Streumunition verschießen. Opfer oder Sachschäden habe es keine gegeben. Die Angaben können unabhängig nicht überprüft werden. Die Ukraine hat sich bisher nicht dazu geäußert.
Die USA hatten der Ukraine trotz internationaler Kritik in den vergangenen Wochen zur Verteidigung gegen Russland Streumunition geliefert. Mehr als 100 Staaten - auch Deutschland - haben den Einsatz solcher Waffen mit einem Abkommen geächtet. Insgesamt berichtete Gladkow von Angriffen auf 13 Ortschaften in seiner Region. Streumunition kam demnach aber nur in Schurawljowka zum Einsatz. In drei der angegriffenen Siedlungen gebe es Schäden an Häusern und Fahrzeugen sowie an einer Stromleitung.
Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Sie ist vor allem umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger liegen bleibt. Damit besteht über viele Jahre hinweg Gefahr, dass die Sprengkörper detonieren.
Die Ukraine argumentiert, dass sie solche Waffen dringend gegen die russischen Angriffe und zur Befreiung besetzter Gebiete braucht. Internationale Organisationen wie Human Rights Watch haben nachgewiesen, dass Russland in seinem Angriffskrieg gegen das Nachbarland schon seit längerem Streumunition einsetzt. Betroffen waren beispielsweise Wohngebiete in der Stadt Charkiw im Osten der Ukraine.
Quelle: ntv.de, lar/dpa